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OpenAI, Anthropic und mehr: "Big AI" will gemeinsamen Standard für KI-Agenten schaffen

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Agentic AI Foundation

Kurz & Knapp

  • Die Linux Foundation hat die Agentic AI Foundation (AAIF) gegründet, um eine neutrale Plattform für die Entwicklung autonomer KI-Agenten zu schaffen.
  • Darin arbeiten Wettbewerber wie OpenAI, Anthropic, Google und Microsoft gemeinsam an offenen Standards, damit KI-Systeme besser zusammenwirken können.
  • Das Fundament bilden drei Open-Source-Projekte: Anthropics "Model Context Protocol" (MCP) verbindet Modelle mit externen Daten, Blocks "goose" dient als Framework für Agenten-Workflows und OpenAIs "AGENTS.md" liefert Standards für Coding-Anleitungen.

Die Linux Foundation gründet die Agentic AI Foundation. Anthropic, OpenAI und Block steuern drei Open-Source-Projekte bei, während sich nahezu alle großen Technologiekonzerne als Mitglieder anschließen.

Die Linux Foundation hat die Gründung der Agentic AI Foundation (AAIF) bekannt gegeben, die als neutrale Plattform für die Entwicklung agentischer KI dienen soll. Direkte Konkurrenten wie OpenAI, Anthropic, Google und Microsoft arbeiten hier unter einem gemeinsamen Dach an offenen Standards für KI-Agenten, wie aus der Ankündigung hervorgeht.

Anthropics MCP wird zum Industriestandard

Den Kern der neuen Stiftung bilden drei Open-Source-Projekte: Anthropics Model Context Protocol (MCP), Blocks goose und OpenAIs AGENTS.md. Alle drei adressieren unterschiedliche Aspekte der Frage, wie KI-Agenten zuverlässig mit ihrer Umgebung interagieren und über verschiedene Werkzeuge und Codebasen hinweg konsistent arbeiten können.

"Wir sehen, wie KI in eine neue Phase eintritt, in der konversationelle Systeme zu autonomen Agenten werden, die zusammenarbeiten können", sagt Jim Zemlin, Executive Director der Linux Foundation, laut Mitteilung. Innerhalb nur eines Jahres seien MCP, AGENTS.md und goose zu wichtigen Werkzeugen für Entwickler geworden.

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Das Model Context Protocol hat sich seit seiner Veröffentlichung im November 2024 zum universellen Standard für die Verbindung von KI-Modellen mit externen Tools, Daten und Anwendungen entwickelt. Laut der Linux Foundation existieren mittlerweile mehr als 10.000 veröffentlichte MCP-Server. Das Protokoll wird unter anderem von Claude, Cursor, Microsoft Copilot, Gemini, VS Code und ChatGPT unterstützt.

Block und OpenAI ergänzen das Ökosystem

Block, das Unternehmen hinter Square und Cash App, steuert mit goose ein Open-Source-Framework für KI-Agenten bei. Das Anfang 2025 veröffentlichte Projekt kombiniert Sprachmodelle mit erweiterbaren Tools und MCP-basierter Integration. Es soll eine strukturierte Umgebung für den Aufbau agentischer Workflows bieten.

OpenAI bringt AGENTS.md ein, einen im August 2025 veröffentlichten Standard, der KI-Coding-Agenten projektspezifische Anleitungen bereitstellt. Die Markdown-basierte Konvention wurde laut der Ankündigung bereits von mehr als 60 000 Open-Source-Projekten übernommen und wird von Agent-Frameworks wie Cursor, Devin, GitHub Copilot und Gemini CLI unterstützt. OpenAI war zudem ein früher Unterstützer von MCP.

Die Mitgliederliste der AAIF liest sich wie ein Who’s Who der Tech-Branche: Dabei sind unter anderem Amazon Web Services, Anthropic, Block, Bloomberg, Cloudflare, Google, Microsoft, OpenAI, Cisco, IBM, Oracle, Salesforce, SAP, Snowflake, Hugging Face und Uber.

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KI-Industrie muss Standards schaffen

Die Zusammenarbeit zu einem gemeinsamen Agent-Standard ergibt für die KI-Industrie großen Sinn. Ähnlich wie das Internet erst durch offene, gemeinsam abgestimmte technische Grundlagen global nutzbar wurde, benötigt auch die nächste Generation von KI‑Systemen eine herstellerübergreifende Basis. Ohne diese Standards wäre das agentische Web wie eine Sammlung isolierter Intranets, die nur innerhalb eines Konzerns funktionieren und kaum miteinander sprechen können.

Genau diesem Szenario will die Agentic AI Foundation entgegenwirken. Durch die Bündelung von Protokollen wie MCP, Frameworks wie goose und Konventionen wie AGENTS.md unter einem neutralen Dach soll verhindert werden, dass Agenten-Frameworks, Cloud-Anbieter und Entwicklerwerkzeuge in inkompatiblen Insellösungen enden. Der Tenor der beteiligten Unternehmen ist dabei eindeutig: Die nächste Generation der agentischen KI soll auf offenen, interoperablen Protokollen basieren, die unabhängig von einzelnen Herstellern verwaltet werden.

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