San Francisco verbietet als erste US-Stadt KI-gestützte Gesichtserkennungstechnologie und möchte so Vorbild sein für den Rest des Landes. Völlig verbannt wird die Technologie allerdings nicht.
Einem Bericht der New York Times zufolge hat San Francisco ein im Februar vorgeschlagenes Gesetz jetzt so gut wie verabschiedet: Behörden dürfen keine KI-gestützte Gesichtserkennungstechnologie einsetzen. Der Stadtrat geht davon aus, dass die möglichen Nachteile wie Bürgerrechtsverletzungen Vorteilen wie mehr Sicherheit deutlich überwiegen.
In dem Beschluss heißt es unter anderem, dass KI-gestützte Überwachung ein Szenario beschwöre, in dem Bürger permanent durch die Regierung beobachtet würden. Entsprechende Dystopien hört man aus China, wo die muslimische Minderheit der Uiguren flächendeckend durch den Staat überwacht werden soll. Die Polizei soll mit KI-gestützten Überwachungskameras Uiguren anhand ihrer Haut- und Haarfarbe sowie ihrer Gesichtszüge verfolgen - sogenanntes Racial Profiling.
Der Beschluss untersagt der städtischen Polizei und anderen Behörden grundlegend den Besitz und Einsatz von Gesichtserkennungstechnologie. Vom Verbot ausgenommen sind von Bundesbehörden betriebene Einrichtungen wie Flughäfen sowie der private Gebrauch in Geschäften.
Ausgerechnet San Francisco verbietet KI-Überwachung, möchte man sagen, denn der Tech-Standort und das Umland im Silicon Valley tragen durch intensive KI-Forschung maßgeblich zur Entwicklung der Technologie bei.
Für Stadtrat Aaron Peskin, der den Gesetzesentwurf initiierte, muss San Francisco genau aus diesem Grund eine Vorbildfunktion für die anderen Länder erfüllen: "Gerade weil wir der Hauptstandort für Technologie sind, tragen wir Verantwortung für die Regulierung."
Quelle: New York Times