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Autoren verklagen sechs KI-Giganten wegen Buchpiraterie

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Kurz & Knapp

  • Sechs Autoren, darunter der Pulitzer-Preisträger John Carreyrou, haben beim US-Bezirksgericht in Kalifornien Klage gegen OpenAI, Anthropic, Google, Meta, xAI und Perplexity eingereicht.
  • Die Autoren werfen den KI-Unternehmen vor, ihre Bücher aus illegalen Piraterie-Plattformen wie LibGen und Z-Library heruntergeladen und für das Training ihrer Modelle verwendet zu haben, was das Urheberrecht zweifach verletze.
  • Die Klage ist bewusst keine Sammelklage: Bei einem Geschworenenurteil wegen vorsätzlicher Verletzung könnten die Autoren bis zu 150.000 Dollar Schadensersatz pro Werk erhalten.

Ein neuer Tag, ein neuer Rechtsstreit: Pulitzer-Preisträger John Carreyrou und weitere Autoren werfen OpenAI, Anthropic, Google, Meta, xAI und Perplexity vor, ihre Bücher aus illegalen Piraterie-Bibliotheken gestohlen zu haben. Die Klage ist die erste ihrer Art gegen xAI und Perplexity.

Sechs der größten KI-Unternehmen sehen sich einer neuen Urheberrechtsklage gegenüber. Laut Bloomberg Law haben mehrere Autoren, darunter der Pulitzer-Preisträger John Carreyrou, am Montag beim US-Bezirksgericht für den Northern District of California Klage eingereicht.

Die Klageschrift richtet sich gegen Anthropic, Google, OpenAI, Meta, xAI und Perplexity. Die Autoren werfen den Unternehmen einen "vorsätzlichen Diebstahl" vor. Es handelt sich um die erste Urheberrechtsklage gegen xAI wegen dessen Trainingsprozessen sowie um die erste Klage von Autoren gegen Perplexity.

Die KI-Unternehmen sollen illegal Kopien der Bücher aus sogenannten "Shadow Libraries" heruntergeladen haben. Dabei handelt es sich um Piraterie-Plattformen wie LibGen, Z-Library und OceanofPDF.

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Die Klage argumentiert, dass die Unternehmen das Urheberrecht zweifach verletzt hätten: zunächst beim illegalen Download der Bücher und erneut beim Erstellen zusätzlicher Kopien während des Trainings oder der "Optimierung" ihrer Modelle.

Die Kläger formulieren ihre Ansprüche unmissverständlich: Ihre Bücher "verankern jetzt milliardenschwere Produktökosysteme" ohne jegliche Vergütung.

xAI reagiert mit Verschwörungstheorie

Die Reaktionen der beklagten Unternehmen fallen unterschiedlich aus. xAI antwortete laut Bloomberg Law lediglich mit "Legacy Media Lies". Perplexity ließ durch seinen Kommunikationschef Jesse Dwyer mitteilen, dass das Unternehmen keine Bücher indiziere. Die übrigen Unternehmen reagierten zunächst nicht auf Anfragen.

In einem ähnlichen Fall kam es kürzlich zu einem Vergleich zwischen Anthropic und Autoren in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar. Die Rechtsprechung war damals eindeutig: Selbst wenn Fair Use beim KI-Training greift, wird es durch Raubkopien außer Kraft gesetzt.

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Carreyrou gehört zu den Autoren, die sich aus dem Sammelklagen-Vergleich mit Anthropic ausgeklinkt hatten. Der Grund: Die Kläger wollten ihre Ansprüche nicht ‚for pennies on the dollar‘ beilegen; im Anthropic-Vergleich wären pro Werk etwa 3.000 Dollar vorgesehen. Die neue Klage ist daher bewusst keine Sammelklage. Bei einem Geschworenenurteil, das vorsätzliche Verletzung feststellt, könnten die Autoren bis zu 150.000 Dollar Schadensersatz pro verletztem Werk erhalten.

"LLM-Unternehmen sollten nicht so leicht in der Lage sein, tausende und abertausende hochwertige Ansprüche zu Schleuderpreisen auszulöschen und dabei das verschleiern, was die wahren Kosten ihrer massiven vorsätzlichen Rechtsverletzung sein sollten", argumentiert die Klageschrift.

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Quelle: Bloomberg Law | Case