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"Nicht smart": Microsoft CEO Nadella kritisiert Copilot intern und greift in die Produktentwicklung ein

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Kurz & Knapp

  • Microsoft-CEO Satya Nadella kritisiert intern die KI-Assistenten des Unternehmens scharf. Um die Defizite zu beheben, ruft Nadella potenzielle Mitarbeiter persönlich an und genehmigt ungewöhnlich hohe Gehälter.
  • In einer E-Mail an Engineering-Leiter schrieb er, die Programme zur Verbindung von Copilot mit Gmail und Outlook würden "größtenteils nicht wirklich funktionieren" und seien "nicht smart".
  • Die Führungsebene ist besorgt, dass die KI in Office 365 ihr Versprechen nicht einlöst, Arbeit sinnvoll zu automatisieren.

Satya Nadella soll intern scharfe Kritik an Microsofts KI-Assistenten üben und mischt sich offenbar persönlich in die Produktentwicklung ein.

Vor wenigen Wochen schickte Microsoft-CEO Satya Nadella eine E-Mail an Engineering-Leiter, die an der Consumer-Version von Copilot arbeiten. Der Inhalt war laut einem Bericht von The Information wenig schmeichelhaft: Die Programme zur Verbindung von Copilot mit Gmail und Outlook würden "größtenteils nicht wirklich funktionieren" und seien "nicht smart", schrieb Nadella demnach.

Die E-Mail ist offenbar kein Einzelfall. In den vergangenen Monaten hat sich der Microsoft-Chef zu einer Art oberstem Produktmanager des Unternehmens entwickelt. Im September kündigte er an, einige seiner Aufgaben zu delegieren, um sich stärker auf die KI-Produktentwicklung zu konzentrieren. Viele Geschäftsfunktionen übergab er an Vertriebschef Judson Althoff, der den neuen Titel "Commercial CEO" erhielt.

Wöchentliche Verhöre für Top-Ingenieure

Stattdessen mischt sich Nadella laut The Information intensiv in die technische Arbeit ein. Er sei hochaktiv in einem internen Teams-Kanal für rund 100 der führenden Techniker des Unternehmens und poste ausführlich, wenn er glaube, dass KI-Produkte nicht den Erwartungen entsprächen. In wöchentlichen einstündigen Meetings befragte er dieselben Mitarbeiter zu ihrer Arbeit, mit konkreten Anweisungen als Ergebnis, etwa zur Konsolidierung der Post-Training-Prozesse verschiedener Teams.

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Auch direkte Eingriffe in die Produktentwicklung scheut der CEO nicht. Er habe kürzlich Notizen mit Feedback zu Bugs und Mängeln direkt an Produktgruppen geschickt, die am Consumer-Chatbot arbeiten. Im Sommer soll er in einem Teams-Kanal seine Frustration darüber geäußert haben, dass Microsoft nicht schnell genug neue Features für komplexe Excel-Funktionen wie Finanzmodelle ausgeliefert habe.

"Digitale Arbeiter": Geschäftsmodell geht bislang nicht auf

Die Bedenken reichen offenbar bis ins Kerngeschäft. Nadella und seine Stellvertreter, darunter Executive Vice President Rajesh Jha, seien besorgt, dass die KI in Office 365 ihr Versprechen nicht einlöse, Arbeit sinnvoll zu automatisieren, berichtet The Information. Das große Ziel: Copilot-Abonnements sollen als "digitale Arbeiter" in Unternehmen funktionieren und etwa die Arbeit von Verwaltungsassistenten übernehmen.

Um die technischen Defizite zu beheben, investiert Nadella auch persönlich in Recruiting. Er rufe potenzielle Mitarbeiter selbst an und genehmige ungewöhnlich hohe Gehälter, um Top-Talente von OpenAI und Google Deepmind abzuwerben, heißt es. Zudem sei er zunehmend in Partnerschaften mit KI-Entwicklern wie Anthropic involviert, deren Technologien Microsoft-Produkte verbessern könnten.

Intern erinnere Nadella seine Mitarbeiter gelegentlich an Microsofts vergangene strategische Fehler, etwa das Stolpern bei der Internetsuche und den verspielten Vorsprung bei Smartphones und Tablets. Dies sei eine Zeit des Wandels, in der Unternehmensschicksale entschieden würden.

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Dass Microsoft mit der Copilot-Performance nicht zufrieden ist, deutete sich bereits anhand der vagen Kommunikation rund um Geschäftsmetriken an. Der Beitrag von Copilot zum Gesamtgeschäft ist intransparent.

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Quelle: The Information