Der dezentralisierte Marktplatz "Singularity Net" für Künstliche Intelligenz startet im Ethereum-Netzwerk in die öffentliche Beta-Phase.
Nach einer erfolgreichen geschlossenen Beta-Phase ist Singularity Net nun für jedermann verfügbar. Auf dem KI-Marktplatz können KI-Leistungen gekauft und verkauft werden. Transaktionen werden über die Ethereum-Blockchain abgewickelt: In dem Bezahlnetzwerk werden Verträge abgeschlossen und kontrolliert.
Singularity Net wurde vom KI-Forscher Ben Goertzel gegründet. Sein Ziel: Künstliche Intelligenz allen Menschen zugänglich machen, Monopolstellungen verhindern und eine Super-Intellligenz züchten.
Erste KI-Services kommen von Singularity selbst
Über die Plattform können bereits einige KIs genutzt werden, etwa zur Bilderkennung oder Textverarbeitung. Die Services werden mit sogenannten AGI-Tokens gekauft. In einem Beispiel lädt der Nutzer das Foto einer Blume ins Netzwerk und lässt die genaue Sorte durch eine KI bestimmen.
Um die Plattform zu etablieren, bietet der For-Profit Ableger „Singularity Studio“ auf dem Marktplatz eigene KI-Services an. Singularity Net kündigte zudem kürzlich eine KI-Partnerschaft mit dem chinesischen Versicherungsunternehmen „Ping An Insurance“ an – laut Forbes-Liste auf Platz zehn der weltweit größten Unternehmen. Beide Unternehmen wollen im KI-Training kooperieren, etwa für die automatisierte Texterkennung.
KI-Kooperation als Alleinstellungsmerkmal
Die zugrundliegende Idee bei Singularity Net ist, dass sich Künstliche Intelligenzen über die Plattform miteinander vernetzen – und so irgendwann eine Super-KI entsteht. Entwickler können KIs modular gestalten und mit anderen kombinieren. Bucht ein Kunde einen Service, holt sich die KI Unterstützung aus dem Netzwerk.
Der modulare Aufbau erlaubt potentiell vielfältige und leistungsstarke KIs. Ob sich der Ansatz in der Praxis beweist, wird sich zeigen.
Goertzel jedenfalls glaubt fest daran: Für ihn ist die KI-Vernetzung der Weg zur Singularität, also der Entstehung einer Super-Intelligenz. Entsprechend taufte er die Plattform.
Gefährlich soll diese Super-KI laut Goertzel nicht werden: Solange genug Teile des Netzwerks zum Wohle der Menschheit entworfen wurden, sei die Basis für eine menschenfreundliche Super-KI gegeben.