Eine neue Studie gibt Einblick in die größten Patentinhaber und Innovationstreiber der Künstlichen Intelligenz.
Für eine Studie der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) analysierten Autoren alle KI-Patentanmeldungen bis 2016. Zwischen den Anfängen Künstlicher Intelligenz in den 1950ern und 2016 gab es etwa 340.000 Patentanmeldungen und über 1,6 Millionen wissenschaftliche Veröffentlichungen - über die Hälfte davon nach 2013.
Maschinenlernen ist ungeschlagen
An der Spitze der KI-Grundlagentechnologie steht Maschinenlernen mit 134.777 Patentanmeldungen. Die Wachstumsrate der Anmeldungen nimmt zu: 2013 gab es 9.567 Patentanträge – in 2016 waren es schon 20.195.
Maschinensehen macht nahezu die Hälfte aller Patente aus
Mit 167.038 Patenten führt Maschinensehen die Liste der konkreten KI-Anwendungen an. Die Technologie macht etwa 49 Prozent aller KI-Patente aus. Die Anmeldungen stiegen im Jahresvergleich zuletzt um 24 Prozent. Allein in 2016 gab es 21.011 neue Patente.
Ein Trend zeichnet sich ab: Zwischen 2013 und 2016 stiegen die Neuanmeldungen für Robotik und Kontrollverfahren um etwa 55 Prozent pro Jahr. Mit jeweils etwa 10.000 Patenten liegen beide Anwendungen jedoch noch weit hinten.
IBM und Microsoft an der Spitze
26 der 30 wichtigsten Patentanmelder sind Unternehmen, vier sind öffentliche Forschungseinrichtungen, drei davon in China. In der Spitzengruppe sind IBM mit 8.290 Patenten, Microsoft mit 5.930 Patenten gefolgt von Toshiba (5.223), Samsung (5.102) und der NEC-Gruppe (4.406).
Deutsche Unternehmen in der Liste sind Siemens auf Platz 11 mit etwa 3.500 Patenten und auf Platz 21 Bosch mit rund 2.000 Patenten. Die erste deutsche akademische Organisation ist die Fraunhofer Gesellschaft auf Platz 159.
In der akademischen Welt dominiert China
17 der 20 größten akademischen Patentanmelder sind chinesische Forschungsinstitute, drei weitere sitzen in Südkorea.
China belegt außerdem zehn Plätze in den Top 20 der meisten wissenschaftlichen KI-Veröffentlichungen. Europa ist mit nur einer Institution in diesem Vergleich abgeschlagen. Die komplette WIPO-Studie ist hier einsehbar.