Wie stark wird Künstliche Intelligenz den Werdegang der Menschheit verändern? Geht es nach Google-CEO Sundar Pichai, dann bleibt kein Stein auf dem anderen.
Im Interview mit NBC bezeichnet Pichai Künstliche Intelligenz als eine der wichtigsten Entwicklungen der Menschheit. Die Technologie sei grundlegender als Feuer oder Elektrizität. Daher sei es gut und wichtig, dass sich die Gesellschaft mit der Fortentwicklung befasse und versuche, ein gemeinschaftliches Einverständnis zu erzielen.
Pichai verweist auf das Klimaabkommen von Paris, bei dem viele Staaten auf einen Konsens hinarbeiteten mit dem Wissen, dass dieser entscheidend sein kann für den Fortbestand der Menschheit. "Wir machen uns Sorgen, dadurch entsteht Fortschritt", sagt Pichai.
KI als gesellschaftlicher Balanceakt
Sorge setze auch die Debatte zu Künstlicher Intelligenz in Gang: Die Menschheit müsse die Risiken von KI überwinden, um ihr Problemlösungspotenzial für das eigene Wohl einzusetzen, beispielsweise um Krankheiten wie Krebs auszulöschen oder dem Klimawandel zu begegnen.
Pichai adressiert den häufig kritisierten Tech-Enthusiasmus im Silicon Valley: "Wir wollen nicht nur optimistisch sein, sondern auch umsichtig." Die Gesellschaft müsse beim KI-Einsatz eine Balance erreichen. Wie viele KI-Fürsprecher sieht der Google-Boss mit Verweis auf das Potenzial im medizinischen Bereich eine moralische Verpflichtung, Künstliche Intelligenz fortzuentwickeln.
Google ist eines der wichtigsten Unternehmen für Künstliche Intelligenz: Der Google-KI-Assistent für Android-Smartphones gehört zu den fortschrittlichsten seiner Art und ist auf hunderten Millionen Geräten installiert.
Googles KI-Unternehmen Deepmind treibt die Grundlagenforschung voran und erzielte im vergangenen Jahr einen Durchbruch: Die Künstliche Intelligenz Alpha Zero lernte innerhalb kürzester Zeit und ohne menschliche Führung die Brettspiele Go, Schach und Shogi besser spielen als alle Menschen und Maschinen zuvor.