Persönliche Assistenten wie Apples Siri und Amazons Alexa drängen in den Aufmerksamkeitsmarkt. Offenbar arbeitet auch Facebook an einem persönlichen Helfer, der zuerst im Umfeld von Oculus VR erprobt wird.
Seit März bietet Facebook englischsprachigen Nutzern "Oculus Voice" an, eine Sprachsteuerung für Oculus Home. Diese versteht einfache Befehle wie "Finde" und "Starte" oder kann auf einen Sprachbefehl hin die Position der VR-Brille neu ausrichten. Oculus kündigte bereits an, dass der Funktionsumfang der Sprachassistenz erweitert wird.
Ein Mitarbeiter eines Unternehmens, das für Facebook neue Software-Features testet, veröffentlichte jetzt eine Liste neuer Sprachbefehle im Netz, die deutlich über den bisherigen Funktionsumfang der aktuellen Sprachsteuerung hinausgehen.
Circa 900 dieser Befehle musste der Tester einsprechen und an Facebook senden. Das Unternehmen dürfte mit den Audiodateien einen lernenden Algorithmus füttern, der die Zuverlässigkeit der Sprachsteuerung trainiert und verbessert.
Facebook könnte Oculus als Testumgebung für die Entwicklung einer Sprachassistenz nutzen
Interessant ist, dass neben Oculus-Rift-spezifischen Sprachbefehlen wie "Starte Spiel X", "Finde App Y" oder "Lade Freund Z in die Gruppe ein" auch allgemeine Wissensfragen in der Liste stehen.
Beispielsweise kann man die Facebook-Sprachassistenz fragen, was Quellwolken sind, wie der Verkehr auf dem Weg zur Arbeit ist und welche aktuellen Nachrichten es gibt. Einige der Befehle erinnern an Funktionen, wie man sie von persönlichen Assistenten wie Siri, Alexa oder Google Home kennt.
Sogar eine Integration in ein Smart-Home-Netzwerk ist offenbar vorgesehen, da der Assistent auf Anweisung die Raumtemperatur regulieren soll. Auch Videotelefonie und Facebook-Events sind in den Sprachbefehlen berücksichtigt.
Facebook arbeitet bereits seit 2015 für die Messenger-Plattform am KI-Assistenten "M", der im April 2017 einen Neustart hinlegte. Ein Algorithmus im Hintergrund wertet die Chats der Facebook-Nutzer aus und macht personalisierte Vorschläge im Kontext des Inhalts. Beispielsweise werden Wochentage und Uhrzeiten mit einem Link zu einem Kalendereintrag hinterlegt. Eine Unterhaltung wie mit Siri oder Alexa ist bislang nicht möglich.