Zwei Milliardäre streiten sich im Social Web über KI-Angst und um das Prestige: Facebook-Chef Mark Zuckerberg bezeichnet Tesla-Gründer Elon Musk ob seiner Zweifel an Künstlicher Intelligenz als potenziellen Angsthändler. Daraufhin spricht Musk dem Datenkönig die KI-Kompetenz ab.
Vergangene Woche sprach Musk vor einer Gruppe US-Politiker über Künstliche Intelligenz und bezeichnete sie als "die größte Gefahr für die menschliche Existenz überhaupt". Er forderte die Politiker zu einem frühen Eingreifen auf. "Solange Roboter nicht mitten auf der Straße Menschen töten, reagieren sie nicht auf das Thema, da das Szenario so abgehoben scheint", sagte Musk.
Im Kontext von Musks Ansprache fragte jetzt ein Nutzer bei einer Facebook-Live-Session (siehe Video unten) Zuckerberg nach seiner Einschätzung zur Killer-KI. Facebook betreibt eigene KI-Abteilungen, die sowohl die programmierte Intelligenz als auch Ansätze aus den Neurowissenschaften erforschen.
Zuckerberg kommentiert Musks Einschätzung: "Dazu habe ich eine deutliche Meinung, ich bin optimistisch. Ich verstehe die Verweigerer und Weltuntergangpropheten nicht. Es ist sehr negativ und auf gewisse Art unverantwortlich."
Natürlich müsse man bei der Entwicklung umsichtig sein, so Zuckerberg, denn Technologie könne sich immer negativ oder positiv auswirken. Fortschrittliche Künstliche Intelligenz könne zum Beispiel dabei helfen, Unfälle zu vermeiden, die noch immer zu den häufigsten Todesursachen gehörten.
Musks Retourkutsche folgt unmittelbar
Elon Musk schluckt Zuckerbergs Köder und reagiert prompt bei Twitter: "Ich habe mich mit Mark darüber unterhalten. Sein Verständnis für das Thema ist limitiert", schreibt Musk kurz angebunden.
I've talked to Mark about this. His understanding of the subject is limited.
— Elon Musk (@elonmusk) 25. Juli 2017
Kurios: Bevor Musk dem Facebook-Chef die KI-Kompetenz absprach, meldete sich der renommierte KI- und Robotik-Forscher Rodney Brooks zu Wort und sprach seinerseits Elon Musk das Fachwissen ab. Anlass für seine Kritik war ebenfalls Musks Auftritt vor den US-Politikern.
Es könne keine Regularien für KI geben, so Brooks, da es nichts zu regulieren gebe. Personen außerhalb der KI-Branche wie Musk überschätzten die Potenziale und Gefahren der Künstlichen Intelligenz.
Zuckerberg und Musk gerieten in der Vergangenheit schon einmal aneinander. Im vergangenen Herbst zerstörte eine von Musks Space-X-Raketen einen Facebook-Satelliten.