KI in der Praxis

AMD Super Resolution: Alternative zu Nvidia DLSS erscheint bald

Maximilian Schreiner
Super-Resolution Logo von AMD

Nvidias KI-Upscaling DLSS ist spätestens seit Version 2.0 so erfolgreich, dass AMD dringend eine Alternative benötigt. Jetzt sind mehr Details und ein Releasedatum bekannt zu "Super Resolution".

AMD hat ein Problem: Immer mehr Titel setzen auf das aufwendige Lichtrenderverfahren Raytracing und Nvidias KI-Upscaling DLSS. Die Technologie bringt teils massive Leistungsgewinne und erzeugt gerade in hohen Qualitätseinstellungen ein hochgerechnetes Bild, das der originalen Auflösung nahekommt und in den Augen manch eines Betrachters sogar übertrifft - dank zusätzlicher KI-generierter Details.

Titel wie Cyberpunkt 2077, die visuell stark von Raytracing profitieren, lassen sich nur mit DLSS in spielbaren Bildwiederholraten erleben. Hinzu kommt, dass AMDs aktuelle RX-6000-Serie selbst ohne DLSS in Raytracing-Benchmarks hinter Nvidias Grafikkarten liegt.

AMDs DLSS-Alternative FidelityFX Super Resolution (FSR) soll dieses Missverhältnis ausgleichen. Die Technologie verspricht wie DLSS deutlich bessere Leistung durch Upscaling. Im März wurde jedoch klar, was angesichts der fehlenden KI-Chips auf AMDs Karten schon zu erwarten war: FSR setzt nicht auf KI-gestütztes Upscaling, sondern auf traditionelle Hochrechenmethoden.

Nun hat AMD mehr Details zu FSR bekannt gegeben: Das Upscaling soll ab dem 22. Juni als GPUOpen-Technologie verfügbar sein und zu Beginn in "zehn Titeln und Engines" zum Einsatz kommen. Welche das sind, verrät AMD nicht.

FSR wird von AMDs RX-6000, RX-5000, RX-500 und Vegas-Serie unterstützt. Außerdem profitieren auch Nvidia-Karten einschließlich der GTX-1000-Serie von der Technologie.

Doppelte Leistung mit FSR in 4K

AMD zeigte FSR-Daten zum Computerspiel Godfall, das in der Demonstration auf einer 6800 XT (Tests) läuft. Diese Karte rendert standardmäßig 49 Bilder pro Sekunde bei 4K in der höchsten Bildeinstellung samt Raytracing.

Mit FSR im "Ultra Quality Modus" steigt die Bildwiederholrate auf 78 Bilder pro Sekunde, auf 99 Bilder pro Sekunde im Quality Modus, auf 124 Bilder im Balanced Modus und auf 150 Bilder im Performance Modus. Laut AMD soll sich die Bildwiederholrate im Performance-Modus durchschnittlich verdoppeln im Vergleich zum nativen 4K-Rendering.

Wie genau FSR funktioniert, ist weiter unklar. Allerdings verriet AMD gegenüber Anandtech, dass FSR eine räumliche Upscaling-Technologie sein wird und daher nur jedes Bild separat hochrechnet, ohne Bewegungsdaten (Bewegungsvektoren) aus dem Spiel zu berücksichtigen.

Einen ähnlichen Ansatz verfolgte Nvidia mit DLSS Version 1.0, deren Ergebnisse qualitativ weit hinter denen von DLSS 2.0 liegen, das zusätzlich Bewegungsvektoren mit in die Upscaling-Berechnungen integriert.

Ob AMDs FSR zum Start ähnliche qualitative Probleme haben wird wie Nvidia DLSS seinerzeit, bleibt bis zum Marktstart des Features am 22. Juni abzuwarten.

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