Mitgründer und CEO Dario Amodei lobt Zusammenarbeit mit Donald Trump und verteidigt Anthropics KI-Politik gegen Kritik aus dem Trump-Lager.
In einem ausführlichen öffentlichen Statement verteidigt Dario Amodei, CEO des KI-Start-ups Anthropic, die politische Ausrichtung seines Unternehmens und lobt dabei explizit die KI-Politik des US-Präsidenten Donald Trump.
Das Unternehmen arbeite eng mit der US-Regierung zusammen, etwa durch einen Vertrag mit dem Verteidigungsministerium über 200 Millionen US-Dollar zur Entwicklung sogenannter Frontier-KI für den Bereich nationale Sicherheit. Claude, Anthropics Sprachmodell, sei über Partner wie Palantir und das Lawrence Livermore National Laboratory in klassifizierten Netzwerken im Einsatz.
Anthropic habe Trumps „AI Action Plan“ öffentlich unterstützt, so Amodei. Er selbst habe den Präsidenten bei einem KI- und Energie-Gipfel in Pennsylvania getroffen und mit ihm über die Führungsrolle der USA in der KI-Entwicklung gesprochen. Weitere Führungskräfte des Unternehmens hätten an Veranstaltungen im Weißen Haus zur Förderung von KI in Medizin und Bildung teilgenommen.
Amodei betont, dass Anthropics Politikansatz parteiunabhängig sei. Das Unternehmen beschäftige politische Experten beider Parteien, Entscheidungen würden auf Grundlage von Fachkompetenz und Integrität getroffen, nicht nach politischer Zugehörigkeit.
Auch gegen China zieht Amodei eine klare Linie, wie es Trump gefallen dürfte: keine Geschäfte mit staatsnahen Firmen. Ziel sei es, Amerikas Führungsrolle in der KI zu sichern – gemeinsam mit Regierung und Opposition.
Anthropic reagiert auf Kritik aus dem Trump-Lager
Zuvor warf David Sacks, KI-Berater von Trump, dem Unternehmen vor, durch übertriebene Warnungen eine „regulatorische Vereinnahmung“ zu betreiben und das Start-up-Ökosystem zu schwächen.
Hintergrund ist Anthropics Unterstützung für das kalifornische Gesetz Senate Bill 53, das ab 2026 Transparenzpflichten und Whistleblower-Schutz für KI-Entwicklungen vorschreibt. Anthropic war das einzige große KI-Unternehmen, das sich offen für das Gesetz aussprach. OpenAI soll laut Berichten versucht haben, Befürworter des Gesetzes juristisch unter Druck zu setzen.
Amodei bezeichnet die Unterstützung von SB53 als pragmatische Entscheidung, da auf Bundesebene keine Fortschritte bei der KI-Regulierung erkennbar seien. Ziel sei ein einheitliches nationales Regelwerk. Der Gesetzentwurf sei bewusst so formuliert, dass er nur Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 500 Millionen US-Dollar betrifft – Start-ups seien ausgenommen.
Anthropic-Mitgründer Jack Clark nannte Sacks’ Vorwurf bereits zuvor „befremdlich“: Man stehe in vielen Fragen im Einklang mit der Regierung, habe aber in einzelnen Punkten sachlich begründete Gegenvorschläge gemacht. SB53 sei notwendig gewesen, um reaktiven, übermäßig restriktiven Regulierungen vorzubeugen.