- Iconiq-geführte Finanzierungsrunde ergänzt
Update vom 30.07.2025:
Anthropic verhandelt über eine neue Finanzierungsrunde in Höhe von 5 Milliarden US-Dollar, angeführt von Iconiq Capital, berichtet die Financial Times. Die geplante Investition würde das Unternehmen nicht mit 100, sondern mit 170 Milliarden US-Dollar bewerten – fast das Dreifache der Bewertung vom März. Iconiq verwaltet das Vermögen von Tech-Größen wie Mark Zuckerberg und Reid Hoffman. Anthropic hatte zuletzt Gespräche mit weiteren Geldgebern geführt, darunter Amazon und ein Staatsfonds aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. CEO Dario Amodei informierte intern, dass man künftig auch Kapital aus dem Nahen Osten annehmen werde – trotz Bedenken, dass dies autoritäre Regime stärken könnte. Mit dieser Runde würde Anthropic zu den wertvollsten privaten Tech-Unternehmen weltweit zählen, hinter OpenAI mit 300 Milliarden US-Dollar Bewertung und SpaceX mit 400 Milliarden US-Dollar Bewertung.
Original vom 17. Juli 2025
Anthropic wächst rasant und will Investoren mit besseren Margen und einem erfolgreichen KI-Coding-Produkt überzeugen. Die Bewertung könnte bald dreistellig werden.
Investoren zeigen laut einem Bericht von The Information Interesse an einer neuen Finanzierungsrunde für Anthropic, die das Unternehmen mit über 100 Milliarden US-Dollar bewerten würde. Das wäre fast eine Verdopplung gegenüber der 58-Milliarden-Bewertung im März 2025, als Anthropic 3,5 Milliarden US-Dollar einsammelte. Damals hatte das Unternehmen in Aussicht gestellt, im Laufe des Jahres insgesamt 5,5 Milliarden aufzunehmen.
Anthropic verdankt seinen Aufstieg insbesondere Claude Code. Das Produkt wurde im Mai breit verfügbar gemacht und hat laut Unternehmensangaben bereits über 200 Millionen US-Dollar an annualisiertem Umsatz generiert. Die wöchentlichen Downloads stiegen seit Juni um das Sechsfache auf drei Millionen. Claude Code ist über API und Chatbot-Abo zugänglich.
Margen im Direktverkauf gut – Cloudgeschäft defizitär
Anthropic erzielt beim Direktverkauf seiner Modelle an Kunden laut dem Bericht eine Bruttomarge von rund 60 Prozent, mit dem Ziel, diese auf 70 Prozent zu steigern. Diese Zahl bezieht sich auf den Umsatz abzüglich der Server- und Supportkosten. Im Vertrieb über Amazon Web Services und Google Cloud liegt die Marge dagegen bei minus 30 Prozent, da diese Plattformen einen erheblichen Anteil am Umsatz einbehalten. Etwa 70 Prozent des Umsatzes stammen laut Bericht aus dem Direktverkauf, was die Verluste im Cloudgeschäft abfedert.
Ein Teil von Anthropics Wachstum basiert auch auf der Integration seiner Modelle in andere Start-ups. Cursor, ein direkter Konkurrent von Claude Code, setzt ebenfalls auf Modelle von Anthropic. Das Start-up steigerte seinen Umsatz von November 2024 bis Juni 2025 um den Faktor zehn auf 500 Millionen US-Dollar (annualisiert). Zwei Entwickler, die zuvor für Claude Code gearbeitet und zwischenzeitlich zu Cursor gewechselt waren, sind inzwischen zu Anthropic zurückgekehrt.