Anthropic positioniert seinen KI-Chatbot Claude als Gegenentwurf zu "AI Slop" – mit einem Pop-up, das auf kostenlosen Kaffee, Denkmützen und analoge Werkzeuge setzt.
Die Aktion in New Yorks West Village lockte über 5.000 Besucher und erreichte mehr als 10 Millionen Social-Media-Impressionen. Anthropic verwandelte einen Zeitungskiosk in eine "Zero Slop Zone" - eine bewusste Anspielung auf minderwertige KI-generierte Inhalte, die gerade das Internet überschwemmen. Besucher erhielten kostenlose Baseball-Caps mit der Aufschrift "thinking" und wurden eingeladen, mit Kaffee, Büchern und Stift und Papier zu arbeiten, explizit ohne Bildschirme.
Das Pop-up ist Teil der mehrere Millionen Dollar teuren "Keep Thinking"-Kampagne, die in internationalen Märkten läuft und Anthropics erster großer Vorstoß in den Konsumentenmarkt, der von Konkurrent OpenAI dominiert wird. Die Kampagne wurde in Partnerschaft mit der Agentur Mother entwickelt und umfasst Werbung während Sportevents, auf Streamingdiensten wie Netflix und Hulu sowie in Print-Medien wie der New York Times und dem Wall Street Journal.
Wer eine Mütze und einen Kaffee wollte, musste die Claude-App vorzeigen. Zu lesen gab es eine gedruckte Ausgabe von Anthropic CEO Amodei Darios "Machines of Loving Grace"-Essay.
Wachstum trotz Verlusten
Anthropic rechnet für 2025 mit 5 Milliarden Dollar Umsatz, vor allem angetrieben durch das starke Wachstum des Coding-Tools Claude Code. CEO Dario Amodei erklärte jedoch, dass das Unternehmen bewusst unrentabel arbeite, da jedes neue KI-Modell als massive Reinvestition in die Zukunft betrachtet werde.
Mit der jüngsten Finanzierungsrunde erreichte Anthropic eine Bewertung von 183 Milliarden Dollar – ein deutliches Signal dafür, dass Investoren an die langfristige Vision des Unternehmens glauben. Zu den Geldgebern zählen Tech-Giganten wie Amazon und Google sowie Risikokapitalgeber wie Menlo Ventures und Lightspeed Venture Partners. Mit Claude 4.5 Sonnet veröffentlichte das Unternehmen kürzlich sein bisher stärkstes Code-Modell.