Der niederländische Chiphersteller ASML investiert 1,3 Milliarden Euro in das französische KI-Start-up Mistral AI. Die Finanzierung soll Europas technologische Souveränität stärken – und bringt Mistral eine Bewertung von fast zwölf Milliarden Dollar.
ASML steigt mit 1,3 Milliarden Euro beim französischen KI-Unternehmen Mistral AI ein. Das berichtet Reuters unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. ASML ist derzeit weltweit der einzige Anbieter von EUV-Lithografiesystemen, die für die Herstellung moderner Hochleistungschips unverzichtbar sind. Kunden wie TSMC und Intel zahlen rund 180 Millionen US-Dollar pro Gerät.
Die Investition ist Teil einer Series-C-Finanzierungsrunde über insgesamt 1,7 Milliarden Euro (rund zwei Milliarden US-Dollar) und macht ASML zum größten Anteilseigner des Unternehmens. Mistral AI wird dadurch mit umgerechnet 11,7 Milliarden US-Dollar (rund 10 Milliarden Euro) bewertet – die höchste Bewertung für ein KI-Unternehmen in Europa. ASML soll zudem einen Sitz im Verwaltungsrat von Mistral erhalten.
Europas Antwort auf OpenAI
Mistral AI war zuletzt mit rund sechs Milliarden US-Dollar bewertet und gilt als europäischer Hoffnungsträger im Wettlauf mit US-Anbietern wie OpenAI oder Google Deepmind. Das Start-up wurde 2023 gegründet von Arthur Mensch, einem ehemaligen Deepmind-Forscher, sowie den Ex-Meta-Mitarbeitern Timothée Lacroix und Guillaume Lample. Unterstützt wird das Unternehmen auch von den US-Konzernen Nvidia und Microsoft.
Die Beteiligung von ASML soll laut Reuters-Quellen dazu beitragen, Europas Abhängigkeit von US-amerikanischen und chinesischen KI-Modellen zu verringern. Ein Zusammenschluss zweier europäischer Tech-Schwergewichte könnte die digitale Souveränität der EU stärken.