Google setzt ab sofort KI-Modelle ein, um Nutzer des Chrome-Browsers besser vor Online-Betrug zu schützen. Auf Desktop-Rechnern kommt dafür das lokale Sprachmodell Gemini Nano zum Einsatz, das betrügerische Websites schnell erkennen soll – auch solche, die bislang unbekannt sind. Auf Android warnt Chrome künftig vor betrügerischen Benachrichtigungen, die von Webseiten ausgehen. Google erklärt, dass diese Maßnahmen Teil eines umfassenderen Schutzes sind, der auch in der Safe-Browsing-Funktion "Erweiterter Schutz" zum Tragen kommt. Zusätzlich meldet das Unternehmen, dass KI-gestützte Systeme in der Google-Suche täglich hunderte Millionen betrügerischer Inhalte blockieren. Damit habe man etwa die Zahl gefälschter Supportseiten von Fluggesellschaften um über 80 Prozent reduziert.
Autoren HubMaximilian Schreiner
Netflix startet eine neue Suchfunktion mit ChatGPT-Technologie von OpenAI. Nutzer können künftig mit natürlicher Sprache nach Inhalten suchen, etwa mit Sätzen wie „Ich will etwas Lustiges, aber nicht albern“. Die Funktion wird zunächst als Beta-Version auf iOS-Geräten eingeführt. Laut Bloomberg fanden bereits erste Tests in Australien und Neuseeland statt. Zusätzlich plant Netflix, Titelbilder automatisch in bevorzugte Sprachen der Nutzer zu übersetzen und stellte eine neue Video-Startseite sowie einen vertikalen Kurzvideo-Feed für Mobilgeräte vor.
OpenAI holt Fidji Simo als CEO für den Bereich Applications ins Führungsteam. Sie wird direkt an OpenAI-Chef Sam Altman berichten und soll das Wachstum klassischer Geschäftsbereiche wie Produkt und Betrieb leiten. Simo war zuvor Vorstandsvorsitzende von Instacart und bereits Mitglied im OpenAI-Verwaltungsrat. OpenAI will damit seine Organisationsstruktur erweitern, da es nicht mehr nur Forschung betreibt, sondern auch Produkte entwickelt und die Infrastruktur ausbaut. Hinzu kommen gemeinnützige Aktivitäten. Altman bleibt CEO und wird sich stärker auf die Bereiche Forschung, Compute und Sicherheit konzentrieren. Simo wird seine Rolle bei Instacart in den nächsten Monaten aufgeben und später im Jahr zu OpenAI wechseln.
Anthropic hat eine Websuche für seine Claude-API eingeführt. Damit können Entwickler Claude-Modelle mit aktuellen Webdaten kombinieren, ohne selbst eine eigene Suchinfrastruktur zu betreiben. Claude entscheidet anhand der Anfrage, ob eine Websuche sinnvoll ist, erstellt gezielte Suchanfragen, analysiert die Ergebnisse und liefert Antworten mit Quellenangaben. Auch mehrstufige Recherchen sind möglich. Websuche ist für Claude 3.7 Sonnet, 3.5 Sonnet und 3.5 Haiku verfügbar und kostet 10 US-Dollar pro 1.000 Suchvorgänge. Unternehmen können Domains freigeben oder sperren sowie die Websuche auf Organisationsebene steuern. Die Funktion steht auch für Claude Code bereit, etwa zur Suche nach API-Dokumentationen oder technischen Artikeln.
Nvidia-CEO Jensen Huang sagte auf der ServiceNow-Konferenz in Las Vegas, ein Ausschluss vom chinesischen KI-Markt wäre ein „enormer Verlust“. China könne laut Huang in zwei bis drei Jahren ein KI-Markt mit einem Volumen von rund 50 Milliarden Dollar sein. Der Zugang dorthin würde Umsatz, Steuereinnahmen und Arbeitsplätze in den USA schaffen. Hintergrund ist eine Entscheidung der US-Regierung unter Trump, die im April den Export von Nvidias H20-Chips nach China ohne spezielle Genehmigung untersagte. Die Chips wurden eigens entwickelt, um frühere Exportregeln einzuhalten. Nvidia rechnet wegen der neuen Einschränkungen mit einer einmaligen Abschreibung von 5,5 Milliarden Dollar. Huang erklärte, man respektiere grundsätzlich die politischen Vorgaben und wolle flexibel bleiben. Trotz zuletzt verlangsamtem Wachstum erwartet Nvidia für Mai einen Umsatzanstieg um 65 Prozent auf 43,1 Milliarden Dollar. Die Aktie liegt 2025 bisher 15 Prozent im Minus.
IBM-CEO Arvind Krishna hat erklärt, dass das Unternehmen mithilfe von KI und sogenannten KI-Agenten mehrere hundert Stellen im Personalbereich eingespart hat. Gleichzeitig habe IBM neue Arbeitsplätze in Bereichen wie Softwareentwicklung, Vertrieb und Marketing geschaffen. Diese Bereiche erforderten laut Krishna menschliches Urteilsvermögen, während einfache Routinetätigkeiten zunehmend automatisiert würden. Trotz des Einsatzes von KI sei die Gesamtbeschäftigung bei IBM gestiegen, da dadurch mehr Mittel in „kritische“ Tätigkeiten investiert werden konnten. IBM stellte außerdem neue Dienste vor, mit denen Firmen eigene KI-Agenten erstellen und verwalten können. Diese sollen auch mit Lösungen anderer Anbieter wie Amazon, Microsoft oder OpenAI kompatibel sein. Das Unternehmen hat bereits Beratungsverträge im Wert von sechs Milliarden US-Dollar im Bereich generative KI abgeschlossen.