Autoren HubMaximilian Schreiner
Die US-Behörde FDA, die über Medikamentenzulassungen entscheidet, setzt auf das generative KI-System Elsa – obwohl das laut Insidern regelmäßig Studien halluziniert.
„Alles, wofür man keine Zeit hat, es zu überprüfen, ist unzuverlässig. Es halluziniert voller Überzeugung“, sagt ein aktueller FDA-Mitarbeiter über das KI-System „Elsa“ (Efficient Language System for Analysis), das eigentlich die Zulassung neuer Medikamente beschleunigen soll. Mehrere Beschäftigte berichten gegenüber CNN, dass Elsa regelmäßig nicht existierende Studien erfindet oder Forschungsdaten falsch darstellt – ein bekanntes Problem großer Sprachmodelle. Der FDA-Chef für KI, Jeremy Walsh, räumt ein: „Elsa unterscheidet sich nicht von vielen anderen großen Sprachmodellen und generativer KI. Sie kann möglicherweise halluzinieren.“
Trotz dieser bekannten Schwächen wird Elsa bereits zur Bewertung klinischer Protokolle und zur Risikoeinschätzung bei Inspektionen eingesetzt – und das in einem regulatorischen Vakuum, da es in den USA derzeit keine verbindlichen Regeln für den Einsatz von KI im Gesundheitswesen gibt.
Google führt neue KI-Funktionen in der Google-Photos-App ein. Mit „Photo to video“ lassen sich aus einzelnen Fotos kurze, sechssekündige Videoclips erstellen, etwa mit leichten Bewegungen. Die Funktion basiert auf Googles Veo 2 und startet ab sofort in den USA auf Android und iOS. Die Funktion „Remix“ verwandelt Fotos in Anime, Comics oder 3D-Animationen und wird in den nächsten Wochen ebenfalls in den USA verfügbar sein. Beide Tools kennzeichnen generierte Inhalte mit einem sichtbaren und einem unsichtbaren Wasserzeichen zur besseren Nachvollziehbarkeit. Zusätzlich führt Google einen neuen „Create“-Tab in der App ein, der alle kreativen Funktionen bündelt. Dieser wird im August in den USA ausgerollt.
Video: Google
Googles KI-Offensive erreicht den Massenmarkt: 2 Milliarden für AI Overviews, 450 Millionen für Gemini, 70 Millionen erzeugte Videos mit Veo 3.
„AI Overviews haben jetzt zwei Milliarden monatliche Nutzer:innen“, sagte CEO Sundar Pichai bei der Q2-Investorenkonferenz. Die Funktion, die KI-generierte Zusammenfassungen direkt in der Suche anzeigt, ist in über 200 Ländern verfügbar – und steigert laut Google die Suchanfragen um mehr als zehn Prozent bei den Suchtypen, bei denen sie angezeigt wird. Warum, verriet er nicht.
Die Gemini-App kommt zudem auf 450 Millionen monatlich aktive Nutzer:innen, mit einem Anstieg der täglichen Anfragen um mehr als 50 Prozent seit dem ersten Quartal. Der neue „AI Mode“, ein Chat-Interface innerhalb der Google-Suche, zählt über 100 Millionen monatlich aktive Nutzer:innen in den USA und Indien. Mit dem viral gegangenen Text-zu-Video-Modell Veo 3 wurden seit Mai laut Pichai über 70 Millionen Videos generiert.
Sam Altman warnt: KI hat gängige Authentifizierungsverfahren bereits überholt – und Banken reagieren nicht.
„Was mir Angst macht, ist, dass es offenbar immer noch Finanzinstitute gibt, die einen Stimmabdruck als Authentifizierung akzeptieren, um große Geldbeträge zu bewegen oder andere Dinge zu tun – man sagt einen Challenge-Satz, und sie machen es einfach“, sagte OpenAI-CEO Sam Altman bei einer Veranstaltung der US-Notenbank. „Das ist verrückt, dass das noch gemacht wird … KI hat die meisten derzeit gängigen Authentifizierungsmethoden vollständig ausgehebelt – außer Passwörtern.“
Altman sprach von einer „bedeutenden, bevorstehenden Betrugskrise“ und betonte, dass KI-basierte Stimm- und Video-Fälschungen bereits jetzt ein reales Risiko darstellen – mit möglicherweise dramatischen Folgen für die Finanzbranche.