Der taiwanesische Chipfertiger TSMC verhandelt mit führenden US-Technologieunternehmen über ein Joint Venture zur Übernahme von Intels Auftragsfertigung. Die Trump-Administration ist involviert.
Der weltgrößte Chipauftragsfertiger TSMC hat laut Reuters mehreren führenden US-Technologieunternehmen eine Beteiligung an einem Joint Venture zur Übernahme von Intels Foundry-Sparte angeboten. Zu den angesprochenen Unternehmen gehören die Chip-Designer Nvidia, AMD, Broadcom und Qualcomm. Entsprechende Gerüchte gab es bereits Anfang des Jahres. TSMC hat kürzlich seine Investitionen in die USA massiv ausgebaut.
Nach Angaben von vier mit der Angelegenheit vertrauten Quellen will TSMC dabei maximal 50 Prozent der Anteile halten. Die Gespräche befinden sich noch in einem frühen Stadium und wurden auf Wunsch der Trump-Administration initiiert.
Intel kämpft mit massiven Verlusten
Der US-Chipriese Intel steht unter erheblichem Druck. Das Unternehmen verbuchte 2024 einen Nettoverlust von 18,8 Milliarden Dollar - den ersten Verlust seit 1986. Die Foundry-Division, die Chips nach Kundenwünschen fertigt, verfügt über Anlagen im Buchwert von 108 Milliarden Dollar.
Wie Reuters berichtet, unterstützt Intels Verwaltungsrat die Verhandlungen mit TSMC, während einige Manager sich dagegen aussprechen. Die technische Umsetzung einer Zusammenarbeit wäre aufgrund unterschiedlicher Fertigungsprozesse komplex und kostspielig.
Erste technische Tests laufen bereits
Nvidia und Broadcom testen bereits Intels modernste 18A-Fertigungstechnologie. Auch AMD prüft eine mögliche Nutzung. Diese Tests könnten als Grundlage für eine künftige Zusammenarbeit dienen.
Die Trump-Administration legt Wert laut dem Bericht darauf, dass Intels Foundry-Division nicht vollständig unter ausländische Kontrolle gerät. Ein möglicher Deal müsste daher die Zustimmung der US-Regierung erhalten.