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Mehr KI für Drohnen: General Atomics sichert sich einen lukrativen Auftrag der KI-Abteilung des US-Militärs. Und Boeings Drohnen testen ihre Schwarmintelligenz.

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Der Rüstungshersteller General Atomics Aeronautical Systems sicherte sich den knapp 100 US-Millionen US-Dollar schweren Auftrag des Joint Artificial Intelligence Centers (JAIC), der KI-Abteilung des Pentagon.

Die Investition ist Teil des JAIC Smart Sensor-Projekts, das US-Drohnen mit KI-Technologien für die Objekterkennung, die Sensorsteuerung und den autonomen Flug entwickeln soll. Die KI-Fähigkeiten sollen die Leistung der unbemannten Flugzeuge in allen militärischen Operationen erhöhen – von der Aufklärung bis zum Angriff.

General Atomics wird die Technologie für die MQ-9 „Reaper“ – zu Deutsch: „Sensenmann“ - entwickeln, eine etwa elf Meter lange Drohne des amerikanischen Rüstungskonzerns. Die MQ-9-Drohne ist Nachfolger der 1995 eingeführt US-Drohne MQ-1, die vor allem durch die Drohnenschläge der CIA weltweit bekannt wurde. Die MQ-9 ist seit 2007 im Einsatz, bietet eine Reihe fortschrittlicher Sensoren und kann etwa mit Luft-Boden-Raketen bewaffnet werden.

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Drohnen bestimmen das moderne Schlachtfeld

Der breite Einsatz bewaffneter Drohnen in den Konflikten im Irak, in Syrien und jüngst in Bergkarabach zeigt, dass Drohnen das Schlachtfeld verändert haben. Mit KI-Technologie ausgestattet, könnten sie noch tödlicher werden – und die MQ-9-Drohne ist ein echter Verkaufsschlager.

Zu den Käufern gehören Australien, Frankreich, Italien, Großbritannien, die Niederlande, Spanien, Indien, Taiwan und jüngst die Vereinigten Arabischen Emirate. Deutschland dachte 2008 über eine Beschaffung nach, doch der Deal platzte. Bis heute hat die Bundeswehr keine bewaffnete Drohne, was im Bundestag für kontroverse Diskussionen sorgt.

MQ-9 Reaper im französischem Militäreinsatz
Frankreich setzte erstmals Ende 2019 mit gelenkten Bomben bewaffnete MQ-9 Reaper-Drohnen für Luftschläge in Mali ein. | Bild: MoD Frankreich

„Loyal Wingman“-Projekt schreitet voran

In Australien entwickelt Boeing Australia die nächste Generation Militärdrohne: Das als „Boeing Airpower Teaming System“ (ATS) oder „Loyal Wingman“ bekannte Projekt ist eine Jet-Drohne, die an der Seite von bemannten Kampfjets fliegen soll. Sie soll vom Cockpit aus steuerbar sein, Feinde auskundschaften und im Falle eines Angriffs feindliches Feuer absorbieren.

Diese Woche bestätigte Boeing einen ersten erfolgreichen Kompatibilitätstest der in der Drohne verbauten Sensor-, Kommunikations- und KI-Systeme. Das Rüstungsunternehmen schickte fünf 3,4 Meter lange und knapp 270 km/h schnelle autonome Jet-Drohnen in die Luft. Ziel war es, die autonomen Flugfähigkeiten einzelner Drohnen und ihre Kooperationsfähigkeit mit anderen Drohnen zu testen.

„Die Tests zeigen, dass wir mit KI unsere Erwartungen erfolgreich dem ‚Gehirn‘ des Flugzeugs beibringen konnten“, sagt Emily Hughes, Direktor von Phantom Works International, der Design-Abteilung von Boeing. Die getestete Datenverbindung und die integrierten KI-Systeme hätten es den Flugzeugen erlaubt, miteinander und mit anderen Plattformen zusammenzuarbeiten. Angesichts der Größe, Anzahl und Geschwindigkeit der Drohnen sei das ein signifikanter Erfolg, so Hughes.

Empfehlung

Mit dem Test sei der finale Meilenstein der Plattform-Entwicklung für die autonomen Drohnensysteme erreicht, schreibt Boeing. „Technologien und Fähigkeiten, die sich im Rahmen dieses Programms bewährt habe, werden Teil des Boeing Airpower Teaming System und künftiger autonomer Boeing-Plattformen sein.“

Als Nächstes stehen daher KI-Tests für die Drohnen an: Bisher hat Boeing drei „Loyal Wingman“ gebaut. Die 11,7 Meter lange Drohne mit einer Reichweite von 3.700 Kilometern absolvierte im Oktober eine erste Fahrt auf dem Rollfeld und soll noch in diesem Jahr zum ersten Flug abheben.

Titelbild: US Army | Via: Defense World

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Max ist leitender Redakteur bei THE DECODER. Als studierter Philosoph beschäftigt er sich mit dem Bewusstsein, KI und der Frage, ob Maschinen wirklich denken können oder nur so tun als ob.
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