Boston Dynamics feiert die teilweise Übernahme durch Hyundai mit einem neuen Robo-Tanzvideo, das diesmal einen besonders hohen Anspruch an synchrone Bewegungen stellt.
Seit einigen Tagen gehört Boston Dynamics offiziell zu Hyundai. 80 Prozent übernahm der koreanische Tech-Konzern für 921 Millionen US-Dollar. 20 Prozent Anteil liegen weiter beim japanischen Telekommunikations- und Medienkonzern Softbank. Zuvor kaufte Google das Anfang der 90er-Jahre gegründete Robotikunternehmen und stieß es 2017 an Softbank ab.
Hyundai verspricht sich von der Übernahme Zugriff auf "mehrere Schlüsseltechnologien für Hochleistungsroboter" und beschreibt unter anderem eine Zukunft mit flexiblen Roboterautos in der "Transformers-Klasse", die etwa ihre Räder wie Beine ausfahren und dann über widriges Gelände marschieren können.
Spot vs. koreanische Boyband
Zur Feier der Übernahme zeigt Boston Dynamics ein neues Tanz-Performance-Video, das die Beweglichkeit, Flexibilität und die Synchronisierung zwischen den Robotern demonstrieren soll.
Die sieben Spot-Roboter tanzen zum Song "IONIQ: I'm On It" der im asiatischen Raum sehr beliebten Boyband BTS. Die Band selbst tritt im Video zwar nicht auf, sie traf sich aber mit den Robotern bei den Dreharbeiten für ein zweites Video.
Tanzen: Athletischer Stresstest für steife Roboter
Schon zum Jahresende 2020 zeigte Boston Dynamics ein aufwendig inszeniertes Robottanz-Video. Das ist einerseits, klar, cleveres Marketing. Diese und ähnliche Videos erzielen Millionen Aufrufe. Doch die Entstehungsgeschichte des Videos zeigt, dass Boston Dynamics' Ingenieure auf dem Weg zur perfekten Tanz-Choreografie eine Menge lernen können.
Das gilt auch für die neue Inszenierung: "Eine sportliche Leistung wie der Tanz beansprucht das mechanische Design des Roboters ebenso wie die Algorithmen", sagt Marc Raibert, Gründer und Vorsitzender von Boston Dynamics.
Alle Bewegungen wurden zunächst digital per Hand mit Autodesk Maya entworfen und in einem Simulator auf Kompatibilität getestet, bevor sie auf die Roboter übertragen wurden. Dafür suchte sich Boston Dynamics Hilfe bei Jakob Welner, einem Roboterbewegungsberater aus Dänemark.
Die Choreografie beinhalte Dutzende verschiedener Verhaltensweisen, für die das Team bei Boston Dynamics eigene Werkzeuge entwickeln musste, um sie in einer "vernünftigen Zeitspanne" umsetzen zu können, so Raibert. Allerdings sei das Projekt dennoch "hauptsächlich eine Art, Kreativität auszudrücken und Spaß zu haben."
Quelle: Boston Dynamics