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KI bei der Bundeswehr und der BWI | DEEP MINDS #16

Sprachassistenten von Cerence werden durch ein neues Feature zum digitalen Reiseleiter. Was kann der Tour Guide im Cockpit?

Das Unternehmen Cerence entwickelt Sprachassistenten und KI-basierte Infotainment-Systeme speziell für Autohersteller. Zu den Kunden des US-Unternehmens zählen unter anderem BMW, Toyota, Hyundai, Volkswagen und SAIC Motor. Auch im neuen Multimedia- und Cockpitsystem MBUX der kürzlich vorgestellten Mercedes S-Klasse steckt Cerence-Technologie.

Laut eigenen Angaben sollen derzeit über 325 Millionen Fahrzeuge von Cerence ausgestattet werden. Einige davon könnten künftig durch ein neues Feature des KI-Herstellers zum digitalen Reiseleiter werden.

Sprachassistent wird zum Reiseführer

Mit dem Cerence Tour Guide stellte das Unternehmen kürzlich ein neues KI-unterstütztes Feature für Cockpit-Assistenten vor. Die Anwendung kombiniert Cerence-Kernfunktionen wie die auf einem neuronalen Netzwerk basierende mehrsprachige Text-to-Speech-Technologie mit Reiseinhalten verschiedener Partner.

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Dazu zählen derzeit die TripAdvisor-Tochter Viator und Roadtravel. Die Cerence-KI greift dabei auf das kuratierte Ökosystem der Reiseplattformen zu und liest Information zu Orten entlang der Reiseroute aus. Passen diese zu den vorher festgelegten Präferenzen der Fahrenden, meldet sich der Sprachassistent zu Wort, sobald sich das Auto in die Nähe befindet.

Cerence Tour Guide reagiert auf Nutzervorlieben

Der Tour Guide kann je nach Vorlieben des Nutzers Inhalte zur Geografie, Architektur oder Geschichte eines Gebiets entlang der Fahrtstrecke vortragen. Beliebte Wanderrouten werden ebenso empfohlen wie Restaurants oder Museen.

Buchungen und Reservierungen übernimmt der Sprachassistent ebenfalls. Damit der Guide nicht ununterbrochen quasselt, darf die Häufigkeit der Reisetipps in den Einstellungen reguliert werden.

Zudem gibt es einen Follow-up-Dialog, ähnlich wie beim Google Assistant oder Alexa (Guide). Der Tour Guide gibt erst eine knappe Information und wartet dann kurz ab. Mit dem Sprachbefehl „erzähl mir mehr“ wird der Vortrag umfangreicher.

Neben dem spontanen „Explore Mode“, bei dem die Künstliche Intelligenz proaktiv auf interessante Orte hinweist, gibt es noch den Modus „Planned Tour“. Hier wird vorab eine Reiseroute festgelegt und Ziele entlang der Strecke definiert, über die der Tour Guide sein Wissen teilen soll.

Empfehlung

Der Cerence Tour Guide spricht Englisch, Französisch, Italienisch, Deutsch und Spanisch. Vorerst wird er in Kanada, den USA, Großbritannien, Indien, Frankreich, Italien, Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in Spanien verfügbar sein. Weitere Länder sollen folgen.

Cerence vermeldet erfolgreichen Start ins neue Jahr

Cerence vermeldete erst kürzlich einen finanziell erfolgreichen Start ins neue Jahr. Eigenen Prognosen zufolge soll der Umsatz bis zum Ende des ersten Quartals im Bereich von 92 bis 95 Millionen US-Dollar liegen. Das entspräche einer Steigerung von sechs bis zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wie es für Cerence beim langjährigen Partner Ford weitergeht, ist offen.

Seit 15 Jahren arbeiteten die Unternehmen gemeinsam am Ford SYNC-System, das 2007 als das erste sprachgesteuerte Infotainmentsystem in einem Fahrzeug auf den Markt kam. Doch vor kurzem kündigte Ford eine Partnerschaft mit Google an. Ab 2023 sollen Millionen von Ford- und Lincoln-Fahrzeugen mit Googles Android ausgestattet werden. Womöglich müssen Ford-Fahrer dann auf die neuen Features des Cerence Tour Guide verzichten.

Titelbild: Mohamed Hassan (Pixabay) , Quelle: Cerence

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Josef schreibt für THE DECODER über Robotik, autonomes Fahren, vernetzte Städte und smarte Geräte. Träumt von einem Smart Home, in dem sämtliche Sprachassistenten friedlich koexistieren.
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