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KI bei der Bundeswehr und der BWI | DEEP MINDS #16

Mercedes bringt autonomes Fahren in seine Luxus-Limousine und überarbeitet das intelligente Cockpitsystem. Was kann das neue MBUX?

Mercedes steckt in seine neue S-Klasse jede Menge Technik. Dreh- und Angelpunkt ist das überarbeitete Multimedia- und Cockpitsystem MBUX. Dank Künstlicher Intelligenz lernt das System dazu und lässt sich hochgradig personalisieren. Es erkennt Fahrer und Passagiere, lernt Musikgeschmäcker kennen und schlägt die optimale Route vor.

Neben den üblichen Infotainment-Funktionen bringt das neue MBUX auch 3D und Augmented Reality ins Cockpit. Die S-Klasse soll künftig sogar selbst das Steuer übernehmen und autonom fahren.

Neues Cockpit mit 3D und Augmented Reality

Der neue Digitaltacho verfügt über eine zuschaltbare 3D-Option. Damit entsteht eine Tiefenwirkung in den dargestellten Instrumenten und Navigationskarten. Die im Display verbauten Kameras erkennen zudem den Fahrer und analysieren durch Eye-Tracking seinen Blickwinkel. Dadurch passt das System die 3D-Anzeigen immer optimal ans Auge an.

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Das überarbeitete MBUX Infotainmentsystem kann mit dem Mercedes-Sprachassistenten gesteuert werden. | Bild: Mercedes-Benz
Das überarbeitete MBUX Infotainmentsystem kann mit dem Mercedes-Sprachassistenten gesteuert werden. | Bild: Mercedes-Benz

Die S-Klasse bietet auch ein Augmented Reality Head-up-Display. Mercedes spricht von einer Anzeigefläche, die in etwa einem 77-Zoll-Fernseher entsprechen soll. Im Sichtfeld des Fahrers, knapp zehn Meter vor dem Fahrzeug, erscheinen Tachostand, Uhrzeit, Warnsignale oder Navigationssymbole vor dem Auge.

Digitale Pfeile zeigen beispielsweise direkt in die nächste Straßenabbiegung und passen sich dynamisch dem Straßenverlauf an. Software-Updates empfängt die S-Klasse per Funkverbindung. Das überarbeitete Infotainmentsystem wird über ein 12,8-Zoll großes OLED-Touch-Display an der Mittelkonsole gesteuert.

Mercedes MBUX: Infotainment mit Sprach-KI

Während in Qualcomms Automotive Cockpit künftig der Alexa Custom Assistant steckt, setzt Mercedes weiter auf das hauseigene Sprachbediensystem LINGUATRONIC. Das reagiert nun ähnlich wie Alexa in Echo 4 (Test) über ein zusätzliches Lichtsignal. Ein durchs Interieur gezogener Ambient-Light-Streifen pulsiert dezent während der Interaktion.

Das Sprachbediensystem beherrscht alle gängigen Funktionen, liest Nachrichten vor, regelt die Klimaanlage, schaltet die Sitzheizung ein und ruft die Wetterlage ab. Die Sprach-KI erkennt sogar, wer mit ihr spricht. Erteilt beispielsweise der Beifahrer den Sprachbefehl „Hey Mercedes, stell die Sitzheizung an“ wird auch nur dessen Sitz warm. Gleiches gilt für die hintere Reihe.

Mercedes S-Klasse soll ab Mitte 2021 autonom fahren

Autonomes Fahren soll in Deutschland schon bald möglich sein: Das Bundesverkehrsministerium (BMVI) brachte seinen umstrittenen Gesetzesentwurf zum autonomen Fahren in Deutschland nach ersten Anlaufschwierigkeiten durch.

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Das Bundeskabinett billigt den Entwurf, der nun zur weiteren Prüfung an Bundestag und Bundesrat geht. Dies dürfte allerdings reine Formalität sein. Ab Mitte 2021 soll das Gesetz in Kraft treten.

Bundesverkehrsminister Scheuer sieht aus dem Fenster eines autonomfahrenden Busses.
Bundesverkehrsminister Scheuer ist mit seinem Gesetz zum autonomen Fahren wieder auf Kurs. | Bild: BMVI

Das Gesetz erlaubt autonomes Fahren der Stufe 4 im deutschen Straßenverkehr. Autonome Shuttlebusse und Robo-Taxis könnten dann beispielsweise regelmäßig in vorab definierten Gebieten Personen befördern. Ebenso denkbar ist der Lieferverkehr zwischen Produktions- und Lagerstätten und der Einsatz von Dual-Mode-Fahrzeugen, die autonome Funktionen zuschalten können.

Dazu wird auch die Mercedes S-Klasse gehören. Sobald das Gesetz in Kraft ist, wird sie autonomes Fahren der Stufe 3 unterstützen. In bestimmten Verkehrsszenarien fährt das Auto bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h selbstständig.

Fahrer dürfen zwar die Hände vom Lenkrad nehmen, müssen aber fahrtüchtig bleiben und innerhalb kürzester Zeit eingreifen können. Mercedes setzt dabei auf eine Kombination aus Kameras, Lidar- und Radarsystemen.

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Ein KI-System wertet die generierten Bewegungsdaten in Echtzeit aus und manövriert den Wagen selbstständig durch den Straßenverkehr. Unterstützt wird es von einem zentimetergenauen Positionierungssystem und HD-Karten. „Automated Valet Parking“ wird die Luxus-Limousine ebenfalls beherrschen.

Ist eine Parkgarage mit der dafür nötigen Technologie ausgestattet, fährt das Auto auf Befehl selbstständig hinein und stellt sich in die zugewiesene Parklücke. Fahrer oder Passagiere müssen zu diesem Zweck nicht im Fahrzeug sitzen. Die Mercedes S-Klasse ist ab sofort bestellbar und beginnt bei knapp 100.000 Euro. Das Augmented Reality Head-up Display und die 3D-Anzeige gehören allerdings nicht zur Serienausstattung.

Derzeit sind Benzin- und Dieselmotoren mit bis zu 435 PS erhältlich. Im Lauf des Jahres will Mercedes einen Plug-in-Hybrid vorstellen. Der soll im rein elektrisch betriebenen Zustand eine Reichweite von 100 Kilometern zurücklegen können.

Titelbild & Quelle: Mercedes

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Josef schreibt für THE DECODER über Robotik, autonomes Fahren, vernetzte Städte und smarte Geräte. Träumt von einem Smart Home, in dem sämtliche Sprachassistenten friedlich koexistieren.
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