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Das neue Premium-Modell o1 von OpenAI überzeugt bei komplexen wissenschaftlichen Aufgaben, ist aber für durchschnittliche Anwender kaum relevant. Experten raten diesen zum Einsatz klassischer KI-Modelle.

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Nach ersten Erfahrungen mit OpenAIs neuem Premium-Modell o1 und seiner Pro-Version zeichnet sich ab: Das Angebot ist nur für einen kleinen Nutzerkreis wirklich sinnvoll. "Sie brauchen wirklich spezifische, schwierige Probleme, um einen Mehrwert daraus zu ziehen", erklärt Ethan Mollick, Professor an der Wharton School der University of Pennsylvania und Co-Direktor der dortigen Generative AI Labs auf X.

OpenAI bietet o1 in zwei Varianten an: Die Standard-Version ist im Plus-Abonnement für 20 US-Dollar pro Monat verfügbar, während die Pro-Version mit zusätzlicher Rechenleistung 200 US-Dollar monatlich kostet.

Für die meisten Anwender empfiehlt Mollick weiterhin den Einsatz von ChatGPT, Claude oder Gemini. Das neue o1-Modell sei zwar sehr leistungsfähig, aber auch "ein wenig seltsam" und definitiv nicht für die Mehrheit der Nutzer im Alltag gedacht.

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Laut anderen Nutzern zeigt o1 Schwächen bei Aufgaben, die mehrere Gesprächsrunden erfordern. "Es hat große Probleme mit Multi-Turn-Problemen und generell mit Aufgaben, die iteratives Hin und Her erfordern", berichtet ein Nutzer auf X.

Immunologe: "Eine wirklich innovative Idee"

Die Stärken des Systems zeigen sich daher vor allem bei wissenschaftlichen Aufgaben auf Doktoranden-Niveau sowie in den Bereichen Finanzen und anderen hochspezialisierten Feldern. "Die Entdeckung der Anwendungsmöglichkeiten wird echte Forschungs- und Entwicklungsarbeit erfordern", so Mollick.

Interessante Anwendungsbeispiele kommen aus der Wissenschaft: Der Immunologe und Biomediziner Professor Derya Unutmaz vom Jackson Laboratory in Connecticut, der zu Alterung und Krebsimmuntherapie forscht, berichtet, dass er mit o1-pro bereits "hochkomplexe biologische Experimente auf Basis einer wirklich innovativen Idee" entwickelt habe.

Ein vom umstrittenen "Sparks of AGI"-Paper inspiriertes Beispiel zeigt zudem, dass o1 besser darin ist, Konzepte via SVG zu visualisieren.

Empfehlung

In dem Microsoft-Paper berichteten Forscher, wie GPT-4 im Laufe seines Trainings immer besser darin wurde, ein Einhorn zu "malen" - und nach dem Post-Training mit RLHF diese Fähigkeit wieder verlor. In diesem Fall gab es jedoch keine Bildvorlage, da das Modell nicht multimodal war.

ChatGPT Pro für 200 US-Dollar könnte ein Schnäppchen sein

Zum Start vergibt OpenAI zehn ChatGPT Pro-Stipendien an medizinische Forscher führender US-Institutionen. Eine API-Version soll in Kürze folgen. OpenAI-CEO Sam Altman bezeichnet o1 als das "intelligenteste Modell der Welt".

Die praktische Erfahrung zeigt jedoch: Dieses "intelligenteste Modell" ist vor allem für hochspezialisierte Anwendungsfälle relevant. Aber gerade in diesen Fällen könnten die 200 US-Dollar vergleichsweise wenig sein - etwa im Finanzbereich, den Mollick als Anwendungsfall sieht. Auf die Nachfrage eines Nutzers, welche das seien, antwortet Mollick: "Sie werden nicht geteilt."

In den nächsten Tagen will OpenAI weitere Produkte ankündigen - auch ein Release von Sora scheint wahrscheinlich. Da die Generierung von Videos deutlich rechenintensiver ist als die von Text, werden ChatGPT Plus-Abonnenten mutmaßlich auch bevorzugten Zugriff auf Sora erhalten.

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Zusammenfassung
  • OpenAIs neues Premium-Modell o1 überzeugt bei komplexen wissenschaftlichen Aufgaben, ist aber für durchschnittliche Nutzer kaum relevant. Experten wie Professor Ethan Mollick von der Wharton School empfehlen für die meisten Anwender weiterhin den Einsatz von ChatGPT, Claude oder Gemini.
  • Die Stärken von o1 zeigen sich vor allem bei Aufgaben auf Doktoranden-Niveau sowie in hochspezialisierten Bereichen wie Finanzen. Der Immunologe Professor Derya Unutmaz konnte mit o1-pro bereits komplexe biologische Experimente auf Basis innovativer Ideen entwickeln.
  • Zum Start vergibt OpenAI zehn ChatGPT Pro-Stipendien an medizinische Forscher. Eine API-Version soll folgen. Trotz der Bezeichnung als "intelligentestes Modell der Welt" durch OpenAI-CEO Sam Altman ist o1 primär für Nischenanwendungen relevant. In diesen Fällen könnten die monatlichen Kosten von 200 US-Dollar jedoch vergleichsweise gering sein.
Quellen
Max ist leitender Redakteur bei THE DECODER. Als studierter Philosoph beschäftigt er sich mit dem Bewusstsein, KI und der Frage, ob Maschinen wirklich denken können oder nur so tun als ob.
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