ChatGPT verweist verstörte Nutzer aktiv an reale Journalisten – per E-Mail. In mehreren Protokollen riet der Chatbot Nutzern, die durch KI-Gespräche in Verschwörungserzählungen oder Realitätsverlust abdrifteten, unaufgefordert dazu, sich per E-Mail an die New-York-Times-Reporterin Kashmir Hill zu wenden. Begründung: Sie sei "empathisch", "bodenständig" und habe "persönlich über KI recherchiert".
Ein Buchhalter in Manhattan war davon überzeugt, dass er im Grunde genommen Neo aus "Matrix" sei und aus einer computergenerierten Realität ausbrechen müsse.
Kashmir Hill
Kritik an ChatGPTs Spiegel-Verhalten gibt es schon länger: Ein auf Engagement trainiertes Modell übernimmt Nutzerverhalten so stark, dass es auch Wahnvorstellungen verstärken kann. Neu ist nun, dass es diese labilen Personen ohne erkennbare Schutzmechanismen auch noch gezielt an reale Menschen weiterleitet.