Das "Gedächtnis" von ChatGPT soll jetzt chatübergreifend funktionieren. Die Funktion wird von OpenAI derzeit als Beta-Version ausgerollt.
ChatGPT kann nun auf frühere Unterhaltungen mit dem Nutzer zurückgreifen und diese in seine Antworten einfließen lassen, teilt OpenAI diese Woche mit. Beim Start einer neuen Konversation erinnert sich ChatGPT an frühere Unterhaltungen und nutzt diese Informationen ergänzend zu den in der "Memory" getauften Datenbank, um hilfreichere und besser kontextualisierte Antworten zu geben.
Die Nutzer behalten laut OpenAI die volle Kontrolle über die gespeicherten Informationen. In den Einstellungen können spezifische Erinnerungen gelöscht, vergangene Gespräche aus dem Verlauf entfernt oder archiviert werden, um zu verhindern, dass ChatGPT sie sich merkt. Allerdings löscht das Ausschalten der Memory-Funktion nicht automatisch bereits gespeicherte Erinnerungen.
Wer ein Gespräch ohne Gedächtnis führen möchte, kann die Memory-Funktion in den Einstellungen deaktivieren oder einen temporären Chat nutzen.
OpenAI stellte Memory erstmals im Februar 2024 vor. Laut dem Unternehmen hilft die Funktion ChatGPT, die Vorlieben und den Stil der Benutzer zu lernen, etwa den bevorzugten Tonfall für Blog-Posts oder die präferierte Programmiersprache. Um Memory zu nutzen, muss man einfach einen neuen Chat starten und ChatGPT sagen, was es sich merken soll.
Was genau die jetzt angekündigte neue Chat-übergreifende Gedächtnisfunktion von Memory unterscheidet und wie die Funktionen zusammenspielen, geht aus OpenAIs Ankündigung nicht hervor.
Auch Google stattet Gemini-Chatbot mit Gedächtnis aus
Auch Google hat im November eine Memory-Funktion für seinen Chatbot Gemini eingeführt. Sie ist zunächst für Abonnenten des 20-Dollar-pro-Monat teuren Google One AI Premium-Plans und ausschließlich in der Web-Version verfügbar.
Nach Angaben von Google können Nutzer dem Chatbot etwa Essensvorlieben mitteilen, die dieser dann bei späteren Restaurantempfehlungen berücksichtigt. Die Funktion unterstützt derzeit nur englischsprachige Eingaben und kann jederzeit deaktiviert werden. Google betont, dass die gespeicherten Informationen nicht zum Training des Modells verwendet werden.
Ziel dieser Personalisierung und Kontextualisierung ist es, Chatbots langfristig zu persönlichen Assistenten weiterzuentwickeln, die ihre Antworten automatisch auf die Vorlieben und Abneigungen des Nutzers abstimmen können, ohne dass dieser explizit dazu aufgefordert werden muss.