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In China floriert die Instandsetzung von Nvidia-KI-Chips, die offiziell gar nicht im Land sein dürften. Der wachsende Reparaturmarkt deutet auf anhaltenden Schmuggel und große Nachfrage nach westlicher KI-Hardware hin.

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Trotz eines seit 2022 geltenden Exportverbots der US-Regierung für leistungsstarke Nvidia-KI-Chips wie H100 und A100 ist in China ein florierender Reparaturmarkt für genau diese Komponenten entstanden. Wie aus einem Bericht von Reuters hervorgeht, bieten inzwischen rund ein Dutzend Firmen in Shenzhen entsprechende Dienstleistungen an.

Dem Bericht zufolge stieg ein Unternehmen, das bereits seit 15 Jahren Gaming-GPUs repariert, Ende 2024 in das KI-Geschäft ein und gründete eine neue Firma, die bis zu 500 Nvidia-Chips pro Monat instand setzt. Die Anlage beinhaltet einen Testbereich mit 256 Servern zur Simulation von Rechenzentren. Eine zweite Firma, die zuvor GPUs vermietet hatte, kann monatlich bis zu 200 Chips reparieren und verlangt etwa zehn Prozent des ursprünglichen Verkaufspreises pro Reparatur.

Schwarzmarkthandel mit Nvidia-Chips

Die Nachfrage ist vor allem Folge intensiver Nutzung der Chips: Viele H100- und A100-GPUs laufen laut Industriequellen seit Jahren rund um die Uhr, was zu einer erhöhten Ausfallrate führt. Nvidia selbst darf in China keine Garantie- oder Reparaturleistungen für die gesperrten Produkte erbringen. Das Unternehmen betont, dass nur autorisierte Partner den nötigen Service bieten könnten – sonst sei der Einsatz der Chips technisch und wirtschaftlich unsinnig, so ein Unternehmenssprecher.

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Die Existenz eines gut ausgebauten Reparaturmarkts stützt die Vermutung, dass Nvidia-Chips weiterhin in großem Stil nach China geschmuggelt werden. Seit mehr als einem Jahr gibt es Berichte über einen florierenden Schwarzmarkthandel mit Nvidia-Produkten. Kürzlich wurde bekannt, dass viele geplante Rechenzentren in China immer noch mit den eigentlich verbotenen Chips ausgestattet werden sollen.

US-Abgeordnete beider Parteien haben Gesetzesentwürfe eingebracht, die eine Nachverfolgung der Chips verpflichtend machen sollen. Auch die Regierung unter Donald Trump unterstützt diese Maßnahmen, hat allerdings die Ausfuhr der ursprünglich für den China-Markt entwickelten und zwischenzeitlich verbotenen H20-Chips wieder freigegeben. Die auf KI-Anwendungen spezialisierten Chips sind jedoch für das Training von KI-Modellen nicht optimal. Die Nachfrage nach den neuesten Nvidia-Beschleunigern, wie dem B200, steigt daher laut Reuters auf dem chinesischen Schwarzmarkt.

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Zusammenfassung
  • In China hat sich trotz US-Exportverbot ein reger Markt für die Reparatur von Nvidia-KI-Chips wie H100 und A100 entwickelt, wobei spezialisierte Firmen in Shenzhen monatlich hunderte dieser begehrten Chips instand setzen.
  • Die hohe Ausfallrate der Chips ist laut Branchenquellen auf jahrelangen Dauerbetrieb zurückzuführen, während Nvidia selbst in China keine offiziellen Serviceleistungen anbieten darf und auf autorisierte Partner verweist.
  • Der wachsende Reparaturmarkt deutet auf anhaltenden Schmuggel und eine starke Nachfrage nach westlicher KI-Hardware hin; US-Politik und neue Gesetzesentwürfe zielen darauf ab, die Nachverfolgung der Chips zu verbessern, während gleichzeitig einige Exportbeschränkungen gelockert wurden.
Quellen
Max ist leitender Redakteur bei THE DECODER. Als studierter Philosoph beschäftigt er sich mit dem Bewusstsein, KI und der Frage, ob Maschinen wirklich denken können oder nur so tun als ob.
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