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Anthropic hat OpenAI den API-Zugriff auf die Claude-Modelle gesperrt. Der Vorwurf: Vertragsbruch durch Modellvergleiche im Vorfeld des Marktstarts von GPT-5.

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Ein Sprecher von Anthropic erklärte gegenüber WIRED, dass die technischen Teams von OpenAI Claude Code genutzt hätten, um vor dem Start von GPT-5 interne Tests durchzuführen. Claude Code sei inzwischen "die erste Wahl für Entwickler weltweit", so Anthropic.

Die Nutzung durch OpenAI verstoße jedoch direkt gegen die kommerziellen Nutzungsbedingungen, die unter anderem das Reverse Engineering und den Einsatz zur Entwicklung konkurrierender Produkte untersagen.

OpenAI soll Claude über Entwicklerzugänge in interne Tools integriert haben, um die Modelle systematisch mit eigenen KI-Systemen zu vergleichen. Laut WIRED prüfte OpenAI dabei die Leistung von Claude bei Codierungsaufgaben, kreativen Schreibaufträgen und sicherheitsrelevanten Inhalten wie Missbrauchsdarstellungen, Selbstverletzung und Verleumdung.

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OpenAI-Sprecherin Hannah Wong bezeichnete die Sperrung als "enttäuschend", betonte jedoch, dass man die Entscheidung respektiere. Gleichzeitig kritisierte sie, dass OpenAI seinerseits den API-Zugang für Anthropic nicht eingeschränkt habe.

Anthropic erklärte, man werde weiterhin API-Zugänge "für Benchmarking und Sicherheitsprüfungen" ermöglichen, wie es in der Branche üblich sei. Ob und wie OpenAI unter dieser Einschränkung weiterhin Zugriff auf Claude-Modelle zu diesen Zwecken hat, ließ das Unternehmen offen.

Claude-Zugang für Windsurf nach OpenAI-Deal entzogen

Anthropic hatte bereits im Juni dem Programmier-Tool Windsurf fast vollständig den Claude-Zugang entzogen, nachdem bekannt wurde, dass OpenAI das Unternehmen übernehmen will. Anthropic-Mitgründer Jared Kaplan begründete den Schritt mit begrenzten Rechenressourcen, aber auch mit strategischen Überlegungen: "Ich fände es seltsam, Claude an OpenAI zu verkaufen", sagte Kaplan auf einer Branchenkonferenz.

Der Deal kam jedoch anders: Windsurf-Führungskräfte gingen zu Google, das Start-up verschmolz mit dem Code-Software-Anbieter Cognition. Zugang zu Anthropics API hat OpenAI jetzt dennoch nicht mehr.

Ein möglicher Grund: OpenAIs nächstes Modell GPT-5 soll laut internen Berichten besser bei Programmieraufgaben abschneiden, ein Bereich, in dem Claude Code bislang als führend gilt. Es liegt nahe, dass Anthropic verhindern will, dass Claude-Daten – direkt oder indirekt – in konkurrierende Modelle einfließen.

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Zusammenfassung
  • Anthropic hat OpenAI den API-Zugang zu den Claude-Modellen entzogen, weil OpenAI die Modelle offenbar für interne Vergleiche vor dem Start von GPT-5 genutzt und damit gegen die kommerziellen Nutzungsbedingungen verstoßen hat.
  • Laut Anthropic wurde Claude Code von OpenAI systematisch in eigenen Tools getestet, unter anderem bei Aufgaben wie Programmierung, kreatives Schreiben und der Bewertung von sicherheitsrelevanten Inhalten.
  • Bereits zuvor hatte Anthropic dem Coding-Tool Windsurf den Claude-Zugang entzogen, nachdem bekannt wurde, dass OpenAI das Unternehmen übernehmen will; ein Grund dürfte sein, dass Anthropic verhindern will, dass Claude-Daten in konkurrierende Produkte einfließen.
Quellen
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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