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Jeff Bridges wurde vor zehn Jahren für Tron: Legacy verjüngt. Jetzt zeigt ein Deepfake, wie leicht aktuelle KI-Technologie visuelle Effekte ersetzen kann, die damals noch aufwendig waren.

Selbst der Dude kann dem Menschsein nicht entkommen und wird älter. Bei einer Filmproduktion kann das besonders schwer wiegen. So geschehen bei "Tron: Legacy", dem 2010 veröffentlichten Nachfolger des Kultklassikers Tron von 1982. Schauspieler Jeff Bridges spielt dort den Spieleentwickler Kevin Flynn und das von ihm entworfene Hacking-Programm Clu (Codified Likeness Utility).

Clu sieht aus, wie Jeff Bridges 1982 aussah. Und da Computerprogramme nicht altern, musste auch der 28 Jahre ältere Jeff Bridges noch so jung aussehen wie am Tag der ersten Zeile Clu-Code. Ein SFX-Team bekam daher die Aufgabe, eine computergenerierte Version von Bridges zu erstellen. Die digitale Verjüngungskur stand da noch ganz am Anfang, Jahre vor Star Wars oder The Irishman.

Das SFX-Team filmte Bridges auf dem Filmset mit vier Infrarot-Kameras, die 134 Punkte auf seinem Gesicht aufnahmen. Anschließend legten sie ein komplett digitales Gesicht über Bridges Performance. Das Team arbeitete ganze zwei Jahre an der Verjüngung.

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Deepfake schlägt Handarbeit

Deepfaker Shamook zeigt jetzt, welche Sprünge bei der digitalen Verjüngung dank KI-Technologie gelungen sind. Shamook, der bereits Harrison Ford in das Star-Wars-Spinoff Solo brachte, erstellte einen jungen Bridges, der weitaus realistischer wirkt als das Originalmodell.

Wie lange der YouTuber an seinem Projekt arbeitete, ist nicht bekannt. Ähnliche Projekte benötigen üblicherweise einige wenige Wochen, also einen Bruchteil der Zeit, die für die Ursprungsversion von Tron: Legacy anfiel.

Nun ist Tron: Legacy schon eine Dekade alt, also ist es ja keine Überraschung, dass die Technik besser geworden ist? Stimmt. Doch selbst das hunderte Millionen US-Dollar schwere Mafia-Epos The Irishman, das dank Verjüngung eine mehrere Jahrzehnte dauernde Geschichte erzählen kann, wurde vom YouTuber iFake einer siebentägigen Deepfake-Kur unterzogen. Die besseren Ergebnisse zeigen deutlich: Die KI-Technologie ist die Zukunft der digitalen Verjüngung.

Das sah der Chef des für The Irishman verantwortlichen Industrial Light and Magic Studios bereits 2018 so. Da war die Deepfake-Technologie jedoch noch nicht weit genug für eine große Hollywoodproduktion. Doch bis zum ersten Deepfake auf der großen Leinwand muss es nicht mehr lange dauern: Der Megakonzern Disney entwickelt Deepfakes für TV und Kino.

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Max ist leitender Redakteur bei THE DECODER. Als studierter Philosoph beschäftigt er sich mit dem Bewusstsein, KI und der Frage, ob Maschinen wirklich denken können oder nur so tun als ob.
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