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Googles KI-Schwester Deepmind verdient weiter viel weniger Geld, als sie einnimmt. Künstliche Intelligenz bleibt für Alphabet also ein Investitionsgeschäft - doch der Tag der großen Auszahlung rückt näher.

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Anfang Dezember stellte Deepmind Alphafold 2.0 vor, ein KI-System, das die Faltung von Proteinen so gut voraussagt, dass einige Wissenschaftler das Problem der Proteinfaltung als gelöst betrachten.

Alphafold 2.0 könnte maßgeblich dazu beitragen, dass Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer zukünftig besser behandelt werden können, dass Müllentsorgung besser gelingt oder Energie effizienter gewonnen werden kann. Einfach gesagt: Wenn Alphafold 2.0 und Alphafold-basierte KI-Systeme ihr Versprechen einlösen, wird Künstliche Intelligenz (Definitionen) den Werdegang der Menschheit verändern. Mehr dazu erzählen wir im MIXED.de Podcast Folge #225 ab circa Minute 30:30.

Es sind diese großen Ziele und Visionen, an denen Deepmind forscht. Das braucht Talent - und das wiederum kostet Geld. Viel Geld: Qualifizierte und erfahrene KI-Entwickler können bei den großen Tech-Konzernen Millionengehälter beziehen.

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Deepmind macht erneut hunderte Millionen US-Dollar Verlust

In Anbetracht dieser Umstände dürften Deepminds Finanzdaten niemanden erschrecken - ganz sicher nicht Alphabet, das ein neuerliches Darlehen an Deepmind in Höhe von umgerechnet rund 1,2 Milliarden Euro ohnehin aus der erweiterten Portokasse zahlt. Alphabet kaufte Deepmind 2014 für circa 440 Millionen Euro. Rückblickend betrachtet ein echtes Schnäppchen, der Unternehmenswert wird längst ein Vielfaches des damaligen Kaufpreises betragen.

Deepmind hat auch positive Finanznachrichten zu berichten: Der Umsatz 2019 stieg im Vergleich zum Vorjahr um 158 Prozent auf rund 292 Millionen Euro. Der Verlust erhöhte sich um 1,4 Prozent auf gut 524 Millionen Euro, berichtet die Financial Times.

"Während des Zeitraums, der von diesen Abrechnungen abgedeckt wird, hat Deepmind die Grundlagen für unsere bahnbrechenden Ergebnisse bei der Vorhersage von Proteinstrukturen gelegt", sagt ein Deepmind-Sprecher.

Alphabet sichert zu, Deepmind für mindestens ein weiteres Jahr zu finanzieren - viele weitere Jahre dürften folgen. Denn die Technologie von Deepmind arbeitet beispielsweise in Serverzentren von Google oder in Google Maps. Und dann ist da noch Alphafold.

Deepmind setzt auf funktionsübergreifende Teams

Neben dem Gesundheitswesen soll Künstliche Intelligenz bei Umweltschutz und Klimawandel grundlegende Fortschritte durch neue Erkenntnisse und Technologien bringen. CNBC recherchierte jetzt anhand von Linkedin-Profilen, dass Deepminds KI-Klimaabteilung nicht mehr existieren soll. Zahlreiche Schlüsselpersonen hätten die Einheit in den vergangenen zwei Jahren verlassen.

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Deepmind dementiert die CNBC-Recherche nicht, beschreibt aber eine interne Umstrukturierung: Statt eines Fokus auf einzelne Domänen seien Teams bei Deepmind jetzt funktionsübergreifend organisiert und würden so zu einer "wachsenden Anzahl von Klima- und Nachhaltigkeitsprojekten" beitragen. Unter anderem arbeite Deepmind außerdem an effizienteren Ansätzen für maschinelles Lernen.

Deepmind soll laut CNBC mit Behörden in Gesprächen gewesen sein, um mit KI das britische Stromnetz zu optimieren. Die Gespräche mit dem "National Grid" sollen jedoch gescheitert sein, da Deepmind laut einer CNBC-Quelle überzogenen Preise deutlich über Marktniveau verlangte.

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Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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