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Deepseek soll tausende geschmuggelte Nvidia-Chips fürs KI-Training nutzen

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Kurz & Knapp

  • Deepseek soll sein neues KI-Modell mit tausenden Nvidia-Blackwell-Chips trainiert haben, die wegen US-Exportregeln eigentlich nicht nach China verkauft werden dürfen.
  • Die Chips wurden laut Berichten über Rechenzentren in Südostasien nach China geschmuggelt und dort in Servern verbaut.
  • Der Fall zeigt, dass Deepseek weiterhin auf High-End-Hardware aus den USA angewiesen ist, und schwächt die Darstellung, China könne schnell auf eigene Chips umstellen.

Deepseek soll sein nächstes großes Modell angeblich mit tausenden Nvidia-Chips trainieren. Das berichtet The Information unter Berufung auf sechs mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Konkret geht es um die leistungsstarken Blackwell-Prozessoren, die wegen US-Exportregeln nicht nach China verkauft werden dürfen. Laut The Information wurden die Chips zunächst legal an Rechenzentren in primär südostasiatischen Ländern geliefert, dort in Servern verbaut und von Nvidia oder Partnerfirmen geprüft.

Danach sollen Händler die Server wieder zerlegt, unter falschen Angaben durch den Zoll gebracht und in chinesischen Rechenzentren neu aufgebaut haben. Häufig kommen dabei kleinere Acht-Chip-Server zum Einsatz, die sich leichter transportieren und warten lassen.

Nvidia erklärte auf Anfrage von Bloomberg, es gebe keine Hinweise auf die von The Information beschriebenen Phantom-Rechenzentren, man verfolge aber jede Meldung zu möglichem Schmuggel. Laut Reuters arbeitet Nvidia an einer Funktion, mit der sich Blackwell-Chips und künftige Modelle eindeutig orten lassen sollen. Sollte diese Technik breit eingesetzt werden, könnte sie die Nutzung geschmuggelter Hardware in China stark erschweren.

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KI-Chips als geopolitisches Konfliktfeld

Politisch brisant ist der Vorgang aus zwei Gründen. Erstens zeigt er, dass Deepseek – anders als mitunter dargestellt – weiterhin auf High-End-Nvidia-Hardware angewiesen ist, um im KI-Wettrennen mitzuhalten.

Deepseek hatte zwar mit Chips von Huawei experimentiert und verfügt wohl über einen Vorrat älterer Nvidia-A100- und Hopper-Chips, doch die neuen Blackwell-Prozessoren sind für das geplante Modell angeblich zentral.

Sie enthalten spezielle Hardware, die die von Deepseek neuerdings genutzte Sparse-Attention-Technik beschleunigt – ein Ansatz, bei dem nur Teile des Modells aktiv sind und so die laufenden Kosten sinken sollen, die Entwicklung jedoch komplexer wird. Zugleich gab es bereits Berichte, dass Deepseek mit der Leistung von Huawei-Chips nicht hinterherkommt.

Zweitens liefert der Fall der Trump-Regierung ein weiteres Druckmittel im Technologiekonflikt mit Peking und schwächt die Erzählung, China könne seine KI-Branche schnell komplett auf eigene Chips umstellen. In Washington stufen Abgeordnete Deepseek in einem Bericht des China-Ausschusses des Repräsentantenhauses als Gefahr für die US-Sicherheit ein und werfen dem Unternehmen vor, gegen Exportauflagen zu verstoßen.

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Deepseek setzt westliche KI-Labore immer wieder unter Druck, indem es ähnlich leistungsfähige Modelle als Open Source veröffentlicht. Diese offenen Modelle stehen auch in der Kritik, weil sie neben technischer Funktion auch politische und kulturelle Werte transportieren, die durch staatliche Zensur geprägt sind.

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