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Der Jahresbericht des Stanford Institute for Human-Centered AI gilt als die umfassendste datengestützte Analyse der KI-Landschaft. Er zeigt, wie die Technologie zunehmend alle Lebensbereiche durchdringt.

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Der mehr 400 Seiten starke Report analysiert die KI-Entwicklung in acht Kernbereichen: Forschung und Entwicklung, technische Leistungsfähigkeit, verantwortungsvolle KI, wirtschaftliche Auswirkungen, Wissenschaft und Medizin, Politik, Bildung sowie öffentliche Meinung. Dafür trägt er als Meta-Studie Daten aus allen relevanten in einem Jahr veröffentlichten Studien und Umfragen zusammen.

Eine Erkenntnis des 2025er-Berichts ist, dass sich die Leistungsfähigkeit von KI-Systemen im vergangenen Jahr drastisch verbessert hat. Bei neuen Benchmarks wie MMMU, GPQA und SWE-bench stiegen die Scores um bis zu 67,3 Prozentpunkte und liegen häufig auf oder leicht über menschlichem Niveau.

Liniendiagramm: Entwicklung der KI-Leistung in verschiedenen Bereichen im Vergleich zur menschlichen Baseline (100%) von 2012-2024.
KI-Systeme übertreffen zunehmend die menschliche Baseline in verschiedenen Bereichen wie Bildklassifizierung, Sprachverständnis und mathematischem Denken. Besonders bemerkenswert ist der steile Leistungsanstieg bei wissenschaftlichen Fragen und multimodalem Verständnis seit 2019. | Bild: AI Index 2025

Die USA dominieren weiterhin die Entwicklung führender KI-Modelle. Wie der Bericht aufzeigt, stammen 40 der bedeutendsten KI-Modelle aus den Vereinigten Staaten, während China 15 und Europa nur drei Modelle beisteuerte.

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Der Bericht beschreibt jedoch auch das Deepseek-Phänomen: Die Leistungslücke zwischen chinesischen und amerikanischen Modellen schließt sich zusehends. Während der Unterschied Anfang 2024 noch im zweistelligen Prozentbereich lag, seien die Modelle mittlerweile fast auf Augenhöhe. Zudem holen Open-Source-Modelle auf proprietäre Modelle auf.

Liniendiagramm: Leistungsvergleich amerikanischer und chinesischer Chatbot-Modelle von Januar 2024 bis Februar 2025 auf der LMSYS-Plattform.
Im LMSYS Chatbot Arena Benchmark liegen US-amerikanische Modelle mit 1.385 Punkten knapp vor chinesischen Modellen mit 1.362 Punkten. Beide Nationen zeigen eine kontinuierliche Leistungsverbesserung ihrer KI-Systeme. | Bild: AI Index 2025

Die privaten Investitionen in KI erreichten in den USA mit 109,1 Milliarden Dollar einen neuen Höchststand - fast zwölfmal so viel wie Chinas 9,3 Milliarden Dollar. Der Bereich Generative KI verzeichnete dabei global Investitionen von 33,9 Milliarden Dollar, ein Plus von 18,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders in der Wirtschaft kommt KI an: 78 Prozent der Organisationen setzen 2024 KI ein, ein Anstieg von 23 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.

Liniendiagramm: Entwicklung der KI-Nutzung in Unternehmen von 2017-2024, mit separater Kurve für generative KI ab 2023.
Die Unternehmensadoption von KI zeigt seit 2017 einen stetigen Aufwärtstrend. 2024 nutzen bereits 78 Prozent der Organisationen KI-Technologien, wobei generative KI mit 71 Prozent einen bemerkenswerten Anteil ausmacht. | Bild: AI Index 2025

Regionale Unterschiede in KI-Bildung und -Wahrnehmung

Der Bericht macht auch deutlich, dass die KI-Revolution nicht alle gleichermaßen erreicht: Während zwei Drittel aller Länder mittlerweile KI-Bildung in Schulen anbieten, fehlt es besonders in afrikanischen Ländern oft schon an der grundlegenden Infrastruktur wie einer stabilen Stromversorgung.

Auch in der Wahrnehmung der Technologie gibt es deutliche regionale Unterschiede: In Ländern wie China (83 %), Indonesien (80 %) und Thailand (77 %) überwiegt der Optimismus deutlich. Dagegen fällt die Zustimmung in Kanada (40 %), den USA (39 %) und den Niederlanden (36 %) deutlich geringer aus.

Immerhin 36 Prozent der von Ipsos Befragten halten es für wahrscheinlich, dass KI in den nächsten fünf Jahren ihren derzeitigen Arbeitsplatz ersetzen wird. 56 Prozent halten dies für unwahrscheinlich, während 8 Prozent unentschieden sind. 60 Prozent der Befragten erwarten, dass KI ihre Arbeit in irgendeiner Weise verändern wird.

Empfehlung
Horizontales Balkendiagramm mit zwei Fragen zur Zukunft der Arbeit mit KI. Erste Frage "KI wird in den nächsten 5 Jahren Ihre aktuelle Arbeit verändern": 21% sehr wahrscheinlich, 39% eher wahrscheinlich, 8% weiß nicht, 22% eher unwahrscheinlich, 10% sehr unwahrscheinlich. Zweite Frage "KI wird in den nächsten 5 Jahren Ihren aktuellen Job ersetzen": 11% sehr wahrscheinlich, 25% eher wahrscheinlich, 8% weiß nicht, 33% eher unwahrscheinlich, 23% sehr unwahrscheinlich. Die Antworten sind in verschiedenen Blau- und Lilatönen dargestellt.
36 Prozent rechnen damit, dass sie ihren Job in den nächstne Jahren an KI verlieren. | Bild: Ipsos, 2024 / AI Index Report 2025

Eine besondere Herausforderung für die KI-Forschung und -Entwicklung sei es, dass viele etablierte Benchmarks zur Leistungsmessung von KI-Systemen inzwischen "gesättigt" sind - die Systeme erreichen hier Höchstwerte. Neue, besonders schwierige Tests wie "Humanity's Last Exam" sollen Abhilfe schaffen.

Der vollständige Bericht ist hier verfügbar und enthält viele weitere Informationen.

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Zusammenfassung
  • Der Jahresbericht des Stanford Institute for Human-Centered AI analysiert umfassend, wie KI zunehmend in verschiedene Bereiche des Lebens vordringt.
  • KI-Systeme verbesserten sich dabei zuletzt deutlich und erreichen bei Tests in Bereichen wie Sprache, Mathematik und Wissenschaft häufig menschliches Niveau oder liegen sogar darüber.
  • Die USA führen weiterhin bei der Entwicklung führender KI-Modelle mit aktuell 40 der wichtigsten Modelle, China folgt mit 15, Europa liegt mit drei Modellen deutlich zurück. Allerdings verringert sich der Abstand zwischen amerikanischen und chinesischen KI-Systemen zunehmend.
Quellen
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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