Elon Musks US-Startup Neuralink soll die passende Antwort auf eine vermutete Bedrohung durch Künstliche Intelligenz geben. Der Techmilliardär bereitet seine Mitarbeiter auf ein Endzeitszenario vor.
Das US-Magazin Rolling Stone berichtet über eine Ansprache von Techmilliardär Elon Musk vor den Mitarbeitern seines neuesten Startups Neuralink. Musk versammelte die Mitarbeiter vor dem TV und zeigte ihnen eine Dokumentation über Künstliche Intelligenz mit anschließender Diskussion.
Seine Ansprache fiel dabei eher dystopisch als motivierend aus: Die Chance, dass die Menschheit Künstliche Intelligenz überlebe, liege bei fünf bis zehn Prozent, so Musk. "Ich erwarte, dass wir verlieren."
Geht es nach Musk, dann bringt Neuralink in den nächsten acht bis zehn Jahren eine Gehirn-Schnittstelle auf den Markt, mit der Menschen schneller kommunizieren und denken können. Dieses Upgrade für den menschlichen Intellekt ist aus Musks Perspektive notwendig, damit die Menschheit gewappnet ist für eine von ihm wiederholt skizzierte Bedrohung durch eine allmächtige künstliche Intelligenz.
Daten als Schlüssel zur Allzweck-KI
Neuralink sitzt im gleichen Bürogebäude mit OpenAI, einer ebenfalls von Musk gegründeten Non-Profit-Organisation für Künstliche-Intelligenz-Forschung. Sie soll eine KI entwickeln, die der Gesellschaft nutzt, anstatt sie zu bedrohen.
Gegenüber den immensen Ressourcen von Googles KI-Abteilung Deepmind ist Musks OpenAI-Initiative jedoch im Nachteil: Google hat einen direkteren und umfangreicheren Zugang zu Daten, um KI-Systeme zu trainieren und die Entwicklung voranzutreiben. Facebook, Google und Amazon hätten mehr Informationen über eine Person gesammelt als diese selbst erinnern könne, so Musk.
Investition in Deepmind als Überwachungsmaßnahme
Gegenüber seinen Mitarbeitern sagt Musk, dass er in Deepmind investiert hätte, nur um eine bessere Kontrolle über die Aktivitäten zu haben. "Wenn mit genereller künstlicher Intelligenz eine extreme Macht verbunden ist, sollte diese von ein paar Leuten bei Google ausgeübt werden ohne weitere Kontrolle?", fragt Musk die Mitarbeiter.
Seine Frage ist rhetorisch, denn sein Standpunkt ist längst klar: Im Sommer forderte er von mehr als 30 US-Regierungschefs, frühzeitig und vorausschauend Richtlinien für die Fortentwicklung von KI zu definieren. Mit dieser Forderung brachte Musk unter anderem Facebook-Chef Marc Zuckerberg gegen sich auf.