Elon Musks Gehirnchip-Startup Neuralink könnte innerhalb eines Jahres mit Implantaten bei Menschen starten.
Mit Neuralink verfolgt Musk seine Vision, die Menschheit mit maschinellen Fähigkeiten upzugraden. Das 2016 gegründete Startup entwickelt derzeit primär ein besonders schonendes Verfahren für die Implantation von Elektroden in das menschliche Gehirn.
Ein erster Einblick in Neuralinks Forschung im letzten Sommer zeigte, dass dem Startup zwar noch kein grundlegender Durchbruch bei Hirnchips gelungen ist, beispielsweise durch neue Datenschnittstellen wie Infrarot oder Ultraschall. Dafür bewies das Startup, dass es seriöse Forschung betreibt, indem es gängige Techniken verbessert.
Neuralink: Tests mit Menschen innerhalb eines Jahres
Im Podcast mit dem YouTuber Joe Rogan verrät Musk, dass Neuralink voraussichtlich "innerhalb eines Jahres" eine für Menschen geeignete Version des Gehirnimplantats fertig habe.
"Wir testen noch nicht an Menschen, aber das wird nicht mehr lange dauern", sagt Musk. Er verspricht außerdem eine deutlich verbesserte Version der Technik im Vergleich zum Stand im letzten Jahr.
Das Implantat könnte beispielsweise Menschen mit motorischen Störungen etwas Kontrolle über bestimmte Körperfunktionen zurückgeben. "Im Prinzip kann es alles reparieren, was im Gehirn falsch läuft", behauptet Musk.
25 Jahre bis zum KI-Mensch
Elon Musk, der bei diesem Podcast keinen Joint rauchte, zumindest nicht vor der Kamera, hält Neuralinks Forschung wie gehabt für grundlegend, damit der Mensch nicht von Künstlicher Intelligenz abgehängt wird.
"Wir können nicht mithalten, wir sind einfach zu dumm", sagt Musk. "Wenn man sie nicht schlagen kann, dann muss man mitmachen."
Die Menschen tendierten bereits zum Cyborg-Wesen: "Wenn man sein Smartphone nicht hat, fühlt sich das wie eine fehlende Gliedmaße an."
Allein die Verbindung zur Elektronik sei noch zu langsam im Vergleich zum Innenleben eines Computers. Mit einem Gehirninterface könnten Menschen schneller mit Computern oder anderen Menschen interagieren - per elektronischer Gedankenübertragung. Bei einem erfolgreichen Forschungsverlauf könne diese Technik in rund zehn Jahren reif sein, schätzt Musk.
Ein digitaler Gehirnersatz ist laut Musk noch so weit weg, dass die Technologie weiter Science-Fiction bleibt: In circa 25 Jahren könne ein Interface existieren, bei dem alle Neuronen mit einer KI-Erweiterung verknüpft werden. "Dann wäre mehr von einem selbst in der Cloud statt im eigenen Körper."