Könnte schneller kommen als gedacht: Die allmächtige Super-KI, die die Menschheit unterjocht. Oder streichelt. Wie einen netten Hund.
Laut einer Umfrage unter 352 anerkannten KI-Forschern gibt es eine 50-Prozent-Chance, dass Maschinen den Menschen innerhalb der nächsten 45 Jahre bei sämtlichen Aufgaben schlagen. Der Prozess findet natürlich nicht von jetzt auf gleich, sondern in Etappen statt.
So prognostizieren die Wissenschaftler, dass Computer im Wettkampf mit Menschen ab 2024 besser übersetzen, ab 2026 schönere Aufsätze formulieren und ab 2027 einen Truck fahren können. Ab 2031 sollen die ersten Robo-Verkäufer im Einzelhandel Vertrieb machen. Der Bestseller des Jahres 2049 wird ebenfalls von einer KI verfasst. Ab 2053 ist die Chirurgie fest in der kalten Stahlhand des Robo-Docs.
Die Wissenschaftler schätzen, dass alle von Menschen ausgeübten Berufe innerhalb der nächsten 120 Jahre automatisiert werden.
Laut Musk kommt die Super-KI viel schneller
Bei Twitter kommentiert der Tesla-Gründer Elon Musk die Umfrage. Sein Ansatz ist noch radikaler: die Entwicklung künstlicher Intelligenz verlaufe nicht linear, sondern exponentiell. Der von den Forschern prognostizierte Zustand soll laut Musk bis 2030 oder 2040 erreicht werden.
Probably closer to 2030 to 2040 imo. 2060 would be a linear extrapolation, but progress is exponential. https://t.co/e6gyOVcMZG
— Elon Musk (@elonmusk) 6. Juni 2017
Er ist überzeugt, dass Maschinen früher oder später die sogenannte Singularität erreichen. Der Begriff beschreibt den Moment, ab dem Roboter den Menschen die Kontrolle über die maschinelle Existenz entziehen und sich stattdessen selbst verbessern - und zwar so schnell, dass die möglichen Konsequenzen nicht absehbar sind.
Bekannte Techpersönlichkeiten wie der WWW-Erfinder Tim Berners Lee oder Googles Chef-Ingenieur Raymond Kurzweil teilen Musks Überzeugung, dass dieser Zustand innerhalb der nächsten Jahrzehnte eintritt. Für die Menschheit wäre die Singularität wohl ein Punkt ohne Wiederkehr. Es gäbe kaum einen Weg zurück zur Existenz ohne Roboter. Jedenfalls nicht ohne Schwarzeneggers Hilfe.
Elon Musk fürchtet diesen Augenblick und glaubt, dass er zur Auslöschung der Menschheit führen könnte. Er plädiert daher dafür, dass Menschen ihre Fähigkeiten so verbessern, dass sie mit den Maschinen Schritt halten können - auch wenn das bedeutet, dass sie auf diesem Weg selbst zu Cyborgs werden.
Diesen Veränderungsprozess soll sein frisch gegründetes Unternehmen Neuralink tatkräftig unterstützen. Dort werden neue Hirn-Computer-Interfaces erforscht, die bereits in acht bis zehn Jahren marktreif sein sollen.