Facebook macht wie Google Künstliche Intelligenz zum technologischen Mittelpunkt der eigenen Unternehmung. Facebook-Chef Mark Zuckerberg geht dieser Umbruch offenbar nicht schnell genug.
Laut Facebooks KI-Chef Yann LeCun geht Facebook-Chef Mark Zuckerberg die eigene Künstliche-Intelligenz-Forschung nicht schnell genug voran. Sie soll jetzt "dramatisch beschleunigt" werden, so LeCun bei einem Pressegespräch (via Washington Post).
Künstliche Intelligenz sei ein so zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie, dass der Druck direkt aus Chefetage käme: "Macht schneller. Ihr seid nicht schnell genug", zitiert LeCun Facebooks Führungsebene. Facebooks KI-Einheit soll auf 170 Forscher und Ingenieure ausgeweitet werden, die weltweit an acht Standorten beschäftigt sind.
Das langfristige Ziel sei es, Maschinen zu entwickeln, die ein grundlegendes Verständnis für die Welt haben und lernen, indem sie ihre Umgebung wahrnehmen und beobachten - so wie Kinder in den ersten Lebensjahren.
Mit der Entwicklung von Robotern beschäftigt sich Facebook am Standort Pittsburgh. Laut LeCun werden mechanische Gefährten wahrscheinlich eine Rolle bei Facebooks Plänen spielen, die Welt zu vernetzen.
Es sei allerdings noch zu früh, um über kommerzielle Produkte zu sprechen und "sehr unwahrscheinlich", dass sich Menschen zeitnah mit einem Facebook-Roboter unterhalten.
Facebook hofft, dass Künstliche Intelligenz insbesondere die Probleme der Social-Plattform bei der Überwachung von Inhalten und der Moderation löst. LeCun räumt ein, dass Künstliche Intelligenz bei der Identifikation von Fake News derzeit noch keine Hilfe ist und viel Handarbeit notwendig sei.
Bei seinen Befragungen vor US-Senatoren und dem EU-Parlament im Frühjahr wich Zuckerberg immer wieder auf Künstliche Intelligenz als technische Lösung aus, um Facebooks kommunikative Probleme in den Griff zu bekommen.