KI-Forschung

Facebook vs. Deepmind: "Große Kämpfe" um KI-Talent

Matthias Bastian
Facebook und Google investieren in KI-Fachkräfte wie Fußballvereine in ihre Spieler. Denn den Wettstreit um Künstliche Intelligenz gewinnt das Unternehmen mit den talentiertesten Entwicklern.

Facebook und Google investieren in KI-Fachkräfte wie Fußballvereine in Spieler. Denn den Wettstreit um Künstliche Intelligenz gewinnt das Unternehmen mit den talentiertesten Entwicklern. Das ist jedenfalls die Vermutung hinter den massiven Investitionen.

Im Gespräch mit Wired spricht Facebooks KI-Forscher Rob Fergus über die Hatz nach den talentiertesten Codern. Fergus ist Professor für maschinelles Lernen an der New York Universität und bei Facebook angestellt.

Laut Fergus ist Facebooks Forschungsabteilung für Künstliche Intelligenz (FAIR) insbesondere mit Googles KI-Ableger Deepmind in London im Recruiting-Krieg. "Wir kämpfen viel. Wir haben große Kämpfe [mit Google] um die größten Talente ... manchmal gewinnen wir, manchmal verlieren wir", sagt Fergus.

Bei FAIR sind derzeit rund 200 KI-Experten angestellt, bis 2020 sollen es doppelt so viele werden. Bei Deepmind arbeiten über 700 Angestellte. Weitere KI-Fachkräfte rekrutiert Google für die eigene KI-Abteilung Google Brain. Facebooks KI-Abteilung wurde 2013 gegründet, Deepmind 2010 und 2014 von Google übernommen.

KI-Talentwettrüsten: Ein teures Unterfangen

Googles und Facebooks KI-Abteilungen zählen zu den weltweit führenden. Die Top-Forscher bei Facebook sollen Millionen pro Jahr verdienen, sagt Facebooks KI-Chef Yann LeCun.

Selbst die von Elon Musk mitgegründete Non-Profit-Organisation OpenAI zahlt Honorare im siebenstelligen Bereich. Das IT-Unternehmen Oracle soll erfahrenen KI-Entwicklern schon Gehaltspakete von bis zu sechs Millionen US-Dollar pro Jahr angeboten haben.

Kritisch an der Situation am Arbeitsmarkt ist, dass bei einem Talentwettkampf in dieser Größenordnung nur die ohnehin schon dominanten IT-Konzerne mithalten können.

Kleinen und mittleren Unternehmen sowie Behörden und Universitäten droht indes ein Personalengpass. Dabei sind sie ebenso auf KI-Experten angewiesen wie die großen Konzerne, um beispielsweise bei der Automatisierung von Prozessen nicht zurückzufallen. Wenn sie stattdessen auf externe KI-Services der Konzerne ausweichen müssen, steigt ihre Abhängigkeit.

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