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Generative KI durchdringt zunehmend die gesamte Wertschöpfungskette von Medienunternehmen. Eine Studie von Arthur D. Little im Auftrag von Bertelsmann beleuchtet den aktuellen Stand der Experimente und gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.

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Die Unternehmensberatung untersuchte zwischen Juni und September 2023 mehr als 200 Anwendungen von Gen-KI von über 60 Technologieunternehmen, von Tech-Giganten hin zu spezialisierten Anbietern. Bekannte Beispiele sind ChatGPT für die Textgenerierung und Midjourney für die Bildgenerierung.

Die Beliebtheit der Modelle in der untersuchten Zielgruppe. | Bild: Bertelsmann

Die Studie untersuchte den Einsatz solcher Systeme in der Rundfunk-, Musik-, Marketing- und Verlagsbranche. In allen Bereichen experimentieren Unternehmen laut ADL damit, wie generative KI Arbeitsprozesse beschleunigen, neue Inhalte schaffen und neue Services ermöglichen kann.

Am weitesten verbreitet sind KI-Anwendungen laut Studie in den Bereichen Rundfunk, Unterhaltung und Nachrichten. Dort helfen die Systeme beim Verfassen von Drehbüchern, bei der Generierung von Nachrichten und Bildern sowie bei neuen Anwendungen wie dem personalisierten Storytelling. In der Postproduktion werden Werkzeuge der generativen KI für das Klonen von Stimmen, Spezialeffekte, die Zusammenfassung von Inhalten und die Lokalisierung eingesetzt.

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Die Beliebtheit der Anwendungsfälle in der untersuchten Zielgruppe. | Bild: Bertelsmann

Zu den aktivsten Unternehmen zählen laut Studie Disney, Netflix, YouTube, Reuters und Fremantle. Als wichtige Technologiepartner werden OpenAI, Runway, Midjourney und Synthesia genannt.

Im Marketing versprechen generative KI-Tools Effizienzsteigerungen und mehr Kreativität. Sie helfen, Ideen und Werbemittel zu generieren oder ganze Kampagnen zu automatisieren. Als zentrale Akteure nennt ADL die Agenturen der Werbegiganten Omnicom, WPP und Stagwell. Sie kooperieren mit Microsoft, Nvidia, AWS und Google.

Auch in der Musikindustrie gibt es laut ADL aussichtsreiche Ansatzpunkte für Gen AI, etwa beim Komponieren, Produzieren und Vermarkten. Universal Music arbeitet beispielsweise mit der KI-Plattform DAACI zusammen, um Musik zu komponieren. Insgesamt seien die Musikunternehmen aber noch zurückhaltend und feilten an einem verantwortungsvollen Umgang mit der Technologie und dem Urheberrecht.

Im Verlagswesen sind die Erwartungen an KI-Anwendungen laut Studie noch zurückhaltend. Zwar gebe es Einsatzfelder wie Schreibassistenz, Übersetzung oder Marketing Copy. Insgesamt befinde sich die Branche aber noch im Experimentier- und Sondierungsmodus.

Auf der Anbieterseite sind laut ADL US-Konzerne führend. Die meisten der untersuchten Anwendungsfälle setzen demnach auf Modelle von OpenAI, Meta, Google, Anthropic und Stability AI. Viele Medienunternehmen versuchten aber auch, eigene, spezialisierte Gen-AI-Modelle mit ihren Daten zu trainieren.

Empfehlung

Insgesamt stehe die Technologie in vielen Medienbranchen noch am Anfang. Perspektivisch sehen die Autoren Potenzial für neue, KI-basierte Medienprodukte wie personalisierte und interaktive Videos, Bücher oder Musikerlebnisse. Der Weg dorthin erfordere aber neben technologischen Fortschritten auch einen sorgfältigen Umgang mit ethischen Herausforderungen und Regulierung.

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Zusammenfassung
  • Laut einer Studie von Arthur D. Little für Bertelsmann experimentieren Medienunternehmen in den Bereichen Rundfunk, Musik, Marketing und Verlagswesen mit generativer KI, um Arbeitsprozesse zu beschleunigen, neue Inhalte zu schaffen und Services zu ermöglichen.
  • Anwendungsbeispiele sind die Unterstützung beim Verfassen von Drehbüchern und Nachrichten, die Generierung von Bildern, Spezialeffekte, Zusammenfassungen und Lokalisierung in der Postproduktion sowie die Automatisierung von Marketingkampagnen. Auch in der Musik gibt es Ansätze zum Komponieren und Produzieren.
  • Die Technologie stehe in vielen Medienbereichen noch am Anfang. Perspektivisch sehen die Autoren Potenzial für personalisierte, interaktive Medienprodukte. Dies erfordere aber neben technologischen Fortschritten auch die Bewältigung ethischer Herausforderungen und Regulierung.
Quellen
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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