KI in der Praxis

Google Assistant bricht aus dem App-Gefängnis aus

Matthias Bastian
Ein Screenshot des neuen Google Assistant. Jemand fragt nach Bildern aus Tokyo.

Googles Sprach-KI Asisstant ist ein zentraler Baustein von Googles Interface-Zukunft. Seit einigen Wochen folgen die nächsten Schritte: Der Assistant wird nach und nach in Anwendungen außerhalb der nativen App integriert.

Wenn im Kern aller Google-Strategien die Künstliche Intelligenz steht, dann ist der Assistant die Brücke hin zu den Menschen: Die Sprach-KI könnte sich in den kommenden Jahren zum neuen Standard-Interface aufschwingen, das Smartphone und das Smart Home gleichermaßen steuern und noch dazu, nun ja, eine Form von Gesellschaft leisten.

Gerade bei der Stimmsynthese und -erkennung gelangen KI-Unternehmen wie Google in den letzten Monaten große Fortschritte. Gleichzeitig wird die Assistenz-Software schlanker und verlässlicher.

Dass diese technischen Verbesserungen zu deutlich mehr Nutzung führen, beschrieb Google kürzlich in einem Artikel zur Assistant-Nutzung 2020. Gespräche mit Computern werden zur Routine, das ebnet den Weg hin zur eingangs beschriebenen Interface-Revolution.

Google Assistant kommt in die Tastatur und in Chrome

In diesem Kontext ist es mehr als eine technische Randnotiz, wenn Google den Assistant jetzt aus seiner Standard-Android-App herausholt und in den mobilen Chrome-Browser sowie in die eigene Android-Tastatur integriert. Dort soll die Sprach-KI die Aufgaben der bisherigen Spracheingabe übernehmen.

Berührt man das Mikro-Icon im Chrome-Browser, öffnet sich statt der alten Spracheingabe neu das Assistant-Interface und man kann seinen Suchsatz aufsagen, der dann in die Google Suche übernommen wird. Die folgenden Videos zeigen einen Geschwindigkeitsvergleich zwischen der alten Spracheingabe und der neuen Assistant-Suche.

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Pixel-Nutzer von Googles Android-Tastatur Gboard können den Assistant ebenfalls als beinahe Echtzeit-Spracheingabe einsetzen. Das sogenannte "Enhanced Voice Typing" ermöglicht es dem Tipper außerdem, normal auf der Tastatur zu schreiben und den Assistant parallel dazu Aufgaben durchführen zu lassen wie beispielsweise das Löschen eines Wortes.

Bei der Spracheingabe kann man dem Assistant zusätzliche Befehle reinrufen wie "Löschen". | Bild: Via Android Police

Das "Enhanced Voice Typing" wird derzeit an englischsprachige Pixel-Nutzer ausgerollt. Ob und wann es nach Deutschland kommt, ist nicht bekannt.

Der Assistant im mobilen Chrome-Browser ist ab Version 87 verfügbar. Er kann unter "chrome://flags/#omnibox-assistant-voice-search" als "Omnibox Assistant Voice Search" aktiviert werden.

Video via: Androidpolice | Titelbild: Google

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