Der frühere VR-Pionier HTC versucht es jetzt mit KI-Brillen. In Taipeh hat HTC die VIVE Eagle vorgestellt.
Die smarte Brille wiegt unter 49 Gramm, bietet integrierte Lautsprecher, eine 12-Megapixel-Weitwinkelkamera und einen KI-Sprachassistenten, der mit OpenAI GPT und Google Gemini arbeitet – ohne nähere Angaben zur konkreten Version. Nutzer können damit etwa Texte in 13 Sprachen übersetzen, Erinnerungen speichern, Notizen diktieren oder Restauranttipps abrufen.
Die Akkulaufzeit beträgt bis zu 36 Stunden im Stand-by, 4,5 Stunden bei Musik – mit Schnellladefunktion per Magnetanschluss. Laut HTC bleiben alle Daten lokal auf dem Gerät, Anfragen an Drittanbieter-KIs werden anonymisiert. Eine LED signalisiert aktive Aufnahmen, die bei abgesetzter oder verdeckter Brille automatisch gestoppt werden.
Die VIVE Eagle ist in vier Farben mit Zeiss-Sonnenlinsen erhältlich und kostet NT$15.600 (etwa 520 US-Dollar). Derzeit ist sie jedoch nur in Taiwan verfügbar. Ob und wann die Brille außerhalb Taiwans erscheinen wird, ist nicht bekannt.
HTC vs. Meta: Bekannter Zweikampf auf neuem Spielfeld
HTC wird sich unter anderem mit Meta messen müssen – mal wieder. Schon bei VR lieferten sich die beiden Unternehmen einen erbitterten Zweikampf. Meta bietet mit den Ray-Ban Meta Smart Glasses Sprachsteuerung für Stadtführer, Übersetzungen, QR-Code-Scans und die Integration von Meta AI. Darüber hinaus zeigen Metas Aria Gen 2 und das Orion-AR-Projekt den Fokus auf multimodale KI, hochauflösende Kameras und Umgebungswahrnehmung in Echtzeit.
Beim Datenschutz könnte HTC jedoch punkten: Meta speichert seit Kurzem Sprachaufzeichnungen seiner Brillen standardmäßig für KI-Training, ohne Abschaltmöglichkeit. Nur manuelles Löschen einzelner Aufnahmen ist möglich. Datenschützer und Nutzer kritisieren das Vorgehen scharf. Generell wird Meta beim Datenschutz kritisch bewertet und dieser wiederum wird im KI-Kontext als besonders relevant angesehen.