Eine neue Pew-Studie zeigt: Immer mehr US-Teenager nutzen ChatGPT für schulische Zwecke. Die Akzeptanz variiert dabei stark nach Anwendungsfall.
Die Zahl der US-Teenager, die ChatGPT für ihre Schularbeiten nutzen, hat sich innerhalb eines Jahres verdoppelt. Die Ergebnisse basieren auf einer umfangreichen Online-Befragung des Pew Research Centers, die zwischen September und Oktober 2024 durchgeführt wurde. Befragt wurden 1.391 US-amerikanische Teenager im Alter von 13 bis 17 Jahren, zusammen mit jeweils einem Elternteil.
Laut der Umfrage nutzten in 2024 26 Prozent der 13- bis 17-Jährigen den KI-Chatbot für schulische Zwecke, verglichen mit 13 Prozent im Jahr 2023. Schüler der 11. und 12. Klasse (31 Prozent) nutzen den Chatbot öfter als Siebt- und Achtklässler (20 Prozent).
Die Akzeptanz von ChatGPT variiert laut Umfrage stark je nach Anwendungsfall. Während 54 Prozent der Befragten den Einsatz für Recherchezwecke befürworten, halten nur 29 Prozent den Einsatz für Mathematikaufgaben für akzeptabel. Noch kritischer wird das Schreiben von Aufsätzen gesehen: Nur 18 Prozent halten dies für akzeptabel, während 42 Prozent dies ablehnen. Inwieweit diese Ergebnisse angesichts der Anwesenheit eines Elternteils bei der Umfrage tatsächlich aussagekräftig sind, sei dahingestellt.
Wachsendes Bewusstsein für KI-Technologie
Die allgemeine Bekanntheit von ChatGPT ist ebenfalls gestiegen: 79 Prozent der Teenager haben von dem Chatbot gehört, ein Anstieg von 12 Prozentpunkten gegenüber 2023. Der Anteil derer, die angeben, "viel" über ChatGPT gehört zu haben, stieg von 23 auf 32 Prozent.
Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede nach Einkommensgruppen: In Haushalten mit einem Jahreseinkommen über 75.000 Dollar kennen 84 Prozent der Teenager ChatGPT, während es in Haushalten unter 30.000 Dollar nur 67 Prozent sind. Allerdings holte diese Gruppe mit einem Anstieg von 26 Prozentpunkten gegenüber 2023 am stärksten auf.
Die Vertrautheit mit dem Tool beeinflusst auch die Nutzung: Von den Teenagern, die angeben, viel über ChatGPT zu wissen, nutzen 56 Prozent es für Schularbeiten. Bei denjenigen, die nur wenig darüber wissen, sind es lediglich 18 Prozent.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt, dass der zunehmende Einsatz von KI-Tools auch negative Auswirkungen auf die Schule haben könnte: Die Studie zeigte eine starke negative Korrelation zwischen der Nutzung von KI und der Fähigkeit zu kritischem Denken. Der verantwortliche Forscher Michael Gerlich forderte Schulungen für Lehrer für die bessere Integration von KI-Tools. Zudem sollten Schüler lernen, wann und wie sie KI-Tools angemessen nutzen können, ohne ihre kognitiven Fähigkeiten zu vernachlässigen.