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Nach massenhaft geteilten Videos im Stil berühmter Anime hat Japans Regierung OpenAI aufgefordert, mit seinem Videomodell Sora 2 keine Urheberrechte zu verletzen. Politiker warnen vor rechtlichen Schritten, sollte das Unternehmen nicht reagieren.

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Laut ITmedia hat die japanische Regierung OpenAI offiziell dazu aufgefordert, mit seinem Videomodell „Sora 2“ keine urheberrechtsverletzenden Handlungen zu begehen. Hintergrund sind zahlreiche im Internet verbreitete Clips, die mit dem KI-System erstellt und populären japanischen Anime wie „Dragon Ball“, „Bleach“ oder „Chihiros Reise ins Zauberland“ täuschend ähnlich sehen.

Junichi Kōnai, Minister für besondere Aufgaben im Kabinettsamt mit Zuständigkeit für geistiges Eigentum und KI-Strategie, erklärte am 10. Oktober, Anime und Manga seien ein „unersetzbarer Schatz“ Japans. Die Regierung habe OpenAI über das Büro für geistiges Eigentumsstrategie online zur Einhaltung des Urheberrechts aufgefordert. Die Maßnahme folgt auf wachsende öffentliche Kritik an OpenAIs neuem Videomodell, das am 30. September veröffentlicht wurde.

Sora 2 muss sich an japanische Regeln anpassen

Zuvor hatte der Politiker und Jurist Akihisa Shiozaki von der regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) bereits vor „ernsten rechtlichen und politischen Problemen“ gewarnt. Er schlug vor, bei anhaltenden Verstößen den AI-Promotion-Act, Artikel 16, heranzuziehen – ein neues Gesetz von 2025, das staatliche Untersuchungen von KI-Systemen erlaubt. Auch Digitalminister Masanobu Taira forderte OpenAI auf, Sora 2 an japanische Regeln anzupassen, und kündigte mögliche Konsequenzen an, sollte das Unternehmen nicht freiwillig handeln.

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OpenAI-CEO Sam Altman hatte am 4. Oktober in einem Blogpost angekündigt, auf Kritik an den zahlreichen Urheberrechtsverstößen zu reagieren und Verbesserungen vorzunehmen, ohne jedoch Details zu nennen. Das Unternehmen betreibt aktuell eine Opt-out-Politik. Die japanische Regierung betrachtet den Fall als Symbol für den Schutz kreativer Werke in Zeiten generativer KI – insbesondere für die nationale Anime- und Mangaindustrie, die zu den wichtigsten Kulturgütern Japans zählt.

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Zusammenfassung
  • Die japanische Regierung hat OpenAI offiziell aufgefordert, mit seinem Videomodell Sora 2 keine Urheberrechte zu verletzen, nachdem im Internet zahlreiche KI-generierte Clips aufgetaucht waren, die bekannten Anime ähneln.
  • Minister Junichi Kōnai bezeichnete Anime und Manga als „unersetzbaren Schatz“ des Landes und betonte, dass OpenAI angewiesen wurde, die japanischen Copyright-Gesetze strikt einzuhalten. Politiker wie Akihisa Shiozaki und Masanobu Taira warnten vor rechtlichen Konsequenzen, sollte das Unternehmen nicht reagieren.
  • OpenAI-CEO Sam Altman erklärte, man wolle auf die Kritik eingehen und Verbesserungen umsetzen, ohne konkrete Schritte zu nennen. Die Regierung sieht den Fall als Signal für den Schutz kreativer Werke in einer Zeit, in der generative KI zunehmend kulturelle Inhalte beeinflusst.
Quellen
Max ist leitender Redakteur bei THE DECODER. Als studierter Philosoph beschäftigt er sich mit dem Bewusstsein, KI und der Frage, ob Maschinen wirklich denken können oder nur so tun als ob.
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