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Kein Monopol für Google: Pentagon setzt bei neuer KI-Plattform auf Multi-Vendor-Strategie

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GenAI.mil

Kurz & Knapp

  • Das US-Verteidigungsministerium startet die Plattform "GenAI.mil", die drei Millionen Mitarbeitenden Zugriff auf KI-Modelle gibt, beginnend mit Googles "Gemini for Government".
  • Das Pentagon plant, weitere Anbieter zu integrieren und wählte Google aufgrund vorhandener Sicherheitszertifizierungen für den Start aus.
  • Die Plattform ist für Anwendungsbereiche von Organisation über nachrichtendienstliche Analysen bis zur Kriegsführung gedacht und soll KI als "Kampfkraftverstärker" etablieren.

Das US-Verteidigungsministerium rollt die Plattform "GenAI.mil" aus, um drei Millionen Mitarbeitenden Zugriff auf KI-Modelle zu geben. Google macht den Anfang, doch die Strategie sieht ausdrücklich eine Einbindung mehrerer Anbieter vor.

Das US-Verteidigungsministerium (DoD) hat den Start der Plattform "GenAI.mil" bekannt gegeben. Über dieses zentrale System sollen rund drei Millionen zivile und militärische Angestellte sowie Vertragsnehmende direkten Zugriff auf generative KI-Modelle erhalten. Als erste Lösung wird "Gemini for Government" von Google Cloud auf der Plattform verfügbar gemacht.

Die Einführung markiert einen signifikanten Schritt in der Digitalstrategie des Pentagons. Laut Chief Technology Officer Emil Michael werden damit erstmals KI-Tools direkt auf den Desktops der gesamten Belegschaft bereitgestellt, wie DefenseScoop berichtet. Ziel sei ein "KI-gesteuerter Kulturwandel", um Defizite der vergangenen fünf Jahre bei der Implementierung moderner Technologien aufzuholen.

Google als Vorreiter, nicht als Alleinherrscher

Obwohl Google mit der Integration von Gemini den Startschuss für die Plattform gibt, betont das Ministerium, dass es sich nicht um eine Exklusivpartnerschaft handelt. Das Pentagon verfolgt eine Multi-Vendor-Strategie: Google ist lediglich der erste Anbieter, dessen Produkte auf "GenAI.mil" gehostet werden.

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Ein entscheidender Faktor für den frühen Start von Google dürfte die bereits vorhandene Zertifizierung für "Controlled Unclassified Information" (CUI) und das Sicherheitsniveau Impact Level 5 (IL5) sein. Diese Freigaben sind notwendig, um die Modelle operativ in sensiblen Bereichen nutzen zu können.

Andere führende KI-Unternehmen bleiben jedoch fest im Spiel. Das Chief Digital and Artificial Intelligence Office (CDAO) des Pentagons unterhält laufende Verträge mit OpenAI, Anthropic und xAI. Laut dem Bericht von DefenseScoop sollen auch deren Modelle und Fähigkeiten zu einem späteren Zeitpunkt in die Enterprise-Plattform integriert werden.

Fokus auf Sicherheit und operative Nutzung

Die Plattform "GenAI.mil" soll primär drei Anwendungsbereiche abdecken: organisatorische Aufgaben, nachrichtendienstliche Analysen und direkte Kriegsführung. Die verfügbaren Google-Tools nutzen laut Angaben des Herstellers "Retrieval-Augmented Generation" (RAG) und sind mit der Google-Suche verknüpft, um Halluzinationen zu reduzieren und verlässlichere Ergebnisse zu liefern.

Im Juli hatte das Pentagon bereits die Weichen für diese breite Diversifizierung gestellt. Die zuständige KI-Behörde CDAO vergab Aufträge im Wert von jeweils bis zu 200 Millionen US-Dollar an Google, OpenAI, Anthropic und xAI. Diese Verträge dienen dazu, verschiedene "Frontier-Modelle" und agentenbasierte Workflows zu testen und Prototypen für militärische Anwendungsfälle zu entwickeln, bevor sie wie jetzt im Falle von Google breit ausgerollt werden.

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Quelle: DS | DoW