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Das israelische Start-up Hour One macht aus realen Menschen KI-Kopien. Die lassen sich unendlich vervielfältigen und in verschiedensten Kontexten einsetzen.

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Für die Herstellung der KI-Kopien setzt das Unternehmen auf Deep Learning und GA-Netzwerke (KI-Glossar). Nach der "Umwandlung" werden die Avatare in der firmeneigenen Cloud gespeichert, von wo aus sie Unternehmen jederzeit zur Verfügung stehen und jeden Text aufsagen, den der Kunde eintippt. Etwa hundert individuelle KI-Doppelgänger hat Hour One bereits erstellt.

Deren Einsatz ist auf Videos beschränkt, die Anwendungsszenarien sind dennoch vielseitig: Die synthetischen Menschen können für Vorstellungsgespräche, Mitarbeiterkommunikation, Schulungen, Werbung, Produktpräsentationen und den Kundendienst eingesetzt werden. Hour One arbeitet mit Unternehmen, die in Bereichen wie E-Commerce, Bildung, Kommunikation und Unterhaltung tätig sind.

Mit einem Online-Spiel demonstriert das Unternehmen, wie echt die KI-Menschen wirken. Hier stehen Videoaufnahmen realer Personen neben deren KI-Doppelgängern. Die Spieler müssen herausfinden, welche Aufnahmen echt sind und welche nicht. Der Praxistest zeigt: Das fällt schwer.

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Fünf Millionen US-Dollar Startkapital

Nun hat das 2019 gegründete, achtköpfige Unternehmen eine Startfinanzierung über fünf Millionen US-Dollar erhalten. Zu den Investoren gehören Galaxy Interactive, Remagine Ventures und Kindred Ventures. Das Kapital soll in den Ausbau der eigenen Cloud-Plattform, die Herstellung neuer Charaktere und die Ausweitung kommerzieller Tätigkeiten fließen.

Das Start-up glaubt, dass eines Tages jeder Mensch eine KI-Kopie seiner selbst besitzen wird, die sie bei Bedarf repräsentiert oder Aufgaben übernimmt.

Auf der offiziellen Internetseite kann man sich für eine kostenlose Digitalisierung anmelden und verdient Geld, wenn Unternehmen das künstliche Alter Ego einsetzen.

Um Missbrauch zu vermeiden, setzt das Unternehmen auf Verschlüsselung. Autorisierte und authentische Videos sollen stets als solche identifizierbar sein.

Digitale Menschen: Ein neuer Tech-Trend

Zu den Konkurrenten des Start-ups gehört Samsung. Auf der CES 2020 zeigte der Konzern mit Projekt Neon ein ähnliches Produkt, das dem Hype (noch) nicht gerecht wurde. Ein zweiter Mitbewerber namens Soul Machines arbeitet ebenfalls an fotorealistischen KI-Menschen, deren Einsatz nicht auf Videos beschränkt ist.

Empfehlung

Diese und ähnliche Bemühungen stehen im Kontext eines durch KI-Fortschritte (News) der letzten Jahre befeuerten Tech-Trends. Vertreter sehen eine neue Industrie entstehen, die sich um vielseitig einsetzbare KI-Wesen dreht und treffen sich regelmäßig im Rahmen einer eigenen Konferenz. Rund 320 Millionen US-Dollar Risikokapital soll bereits in entsprechende Technologie geflossen sein.

Quelle: Hour One, Techcrunch, Titelbild: Hour One

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Tomislav schreibt über Künstliche Intelligenz im Kontext der XR, Kunst und virtueller Wesen: Wie trägt KI zur Entwicklung von VR und AR bei, wie rekonstruiert und erweitert sie das menschliche Kunstschaffen und welche neue Formen des Geschichtenerzählens und der NPC-Interaktion ermöglicht sie?
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