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KI-Revolution: Nobelpreisträger fordert neue Gesellschaftsstruktur

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Der ehemalige Chefökonom der Weltbank Joseph Stiglitz spricht in einem Interview über die Herausforderungen der KI-Revolution. Er fordert eine öffentliche Debatte über neue Gesellschaftsstrukturen.

Stiglitz war 2001 Nobelpreisträger der Wirtschaftswissenschaften und ist seit seinem Ausstieg bei der Weltbank als Autor aktiv. Er beschäftigt sich seit über einem Jahrzehnt mit den negativen Folgen der Globalisierung und der wachsenden Ungleichheit innerhalb der Gesellschaft.

Stiglitz sieht das Potenzial der KI-Technologie: „Künstliche Intelligenz und Robotisierung haben das Potenzial, die Produktivität der Wirtschaft zu steigern. Das könnte im Prinzip allen Vorteile bringen", so Stiglitz gegenüber The Guardian.

KI-Arbeitslosigkeit soll besonders Geringqualifizierte treffen

Stiglitz unterscheidet zwischen KI, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ersetzt, und KI, die Menschen hilft, ihre Arbeit besser zu erledigen. Ärztinnen und Ärzte würden in ihren Aufgaben bereits jetzt von Künstlicher Intelligenz unterstützt und erledigten so Teile ihrer Arbeit besser.

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Jedoch sei deshalb keine weitreichende Arbeitslosigkeit unter Ärzten zu befürchten: „Das Lesen eines MRT-Scans ist ein Teil der Arbeit eines Radiologen. Man kann diesen Teil nicht von anderen Aufgaben des Radiologen trennen“, sagt Stiglitz.

Umschulung und Weiterbildung sollen helfen

Hingegen könnten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Jobs mit niedriger Qualifikationsstufe schon in wenigen Jahren vollständig durch Künstliche Intelligenz ersetzt werden. Als Beispiele nennt Stiglitz Tätigkeiten in der Logistik, in Callcentern und im Einzelhandel.

Ähnlich wie der Chefökonom der Bank of England Andrew Haldane schlägt Stiglitz Umschulungen und den Einsatz in anderen Arbeitsgebieten vor wie der Gesundheitsversorgung, Bildung oder Pflege. Mit angemessenen Löhnen könnten Anreize geschaffen und so Jobverluste ausgeglichen werden.

KI wird nicht von alleine die Welt verbessern

Es seien eine wohlhabendere Gesellschaft und kürzere Arbeitszeiten möglich, so Stiglitz. Dies erfordere jedoch eine aktive Politik.

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Die Globalisierung zeige, dass öffentliche Einflussnahme notwendig ist. So seien etwa internationale Handelsverträge von den Interessen multinationaler Konzerne beeinflusst. Die Kosten trügen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Bürger und Bürgerinnen.

„Meine Bedenken beruhen auf den Nachteilen, die uns Globalisierung und Innovation gebracht haben. Wir begriffen nur langsam, was sich veränderte. Und wir sollten diesen Fehler nicht noch einmal machen", so Stiglitz.

Der Nobelpreisträger fordert daher eine konstruktive öffentliche Debatte zu KI und Arbeit. Es sei die Zeit für neue Ideen: „Wenn wir die Regeln ändern, könnten wir eine wohlhabendere, ausgeglichenere Gesellschaft formen.“

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