Eine Künstliche Intelligenz spielt den Kult-Klassiker Q*bert, wie ihn kein Mensch zu spielen vermag. Nicht einmal der Erfinder des Spiels kannte diesen Trick. Ist das jetzt gepfuscht?
KI-Forscher der Universität Freiburg stoßen bei einem Experiment mit einem maschinellen Selbstlernverfahren auf ein interessantes Phänomen: Beim Training mit einer PC-Version des Kult-Videospiels Q*bert entdeckte ein KI-Agent einen bislang unbekannten Trick, um extrem viele Punkte zu ergattern.
Menschliche Spieler sammeln in Q*bert normalerweise Punkte, indem sie mit der Spielfigur von Viereck zu Viereck springen. Ziel ist es, jedes Viereck auf dem Spielbrett einmal zu berühren, dabei Gegner zu beseitigen und den Sprung ins Nichts zu vermeiden.
Der KI-Agent hingegen macht es anders: Er beendet das erste Level des Spiels auf herkömmliche Art entlang der Spielregeln. Allerdings wechselt das Spiel anschließend nicht in den zweiten Level. Stattdessen springt der KI-Agent offenbar zufällig von einer Plattform zur nächsten. Die Plattformen beginnen zu blinken und der KI-Agent sammelt unfassbar viele Punkte ein. Weshalb? Das weiß niemand.
Das Internet geht auf Ursachenforschung
Es ist eine dieser Kuriositäten, die passieren, wenn Menschen Maschinen klug machen wollen. Denn eine Erklärung für dieses Verhalten samt Ergebnis haben weder die Forscher noch Warren Davis, der Erfinder der Originalversion von Q*bert für die Spielhalle. Der gibt bei Twitter an, dass er dieses Verhalten noch nie gesehen habe.
Allerdings war Davis an der Entwicklung der PC-Version, mit der die KI trainierte, nicht beteiligt. Er glaube nicht, twittert Davis, dass der gleiche Fehler im Arcade-Original auftreten würde. In den sozialen Medien versuchen Nutzer, den KI-Trick mit der gleichen Version des Spiels nachzuahmen - bislang ohne Erfolg.
Since I designed and programmed the original arcade version, I can't really say much about any port. This certainly doesn't look right, but I don't think you'd see the same behavior in the arcade version.
— Warren Davis (@WarrenDavis29) 28. Februar 2018
Einen gezielten Betrug kann man dem KI-Agenten wohl nicht vorwerfen, denn er nutzte den Trick nur bei acht von 30 Versuchen. Oder er ist einfach verdammt clever und wollte nicht auffallen. Bei seinen trickfreien Versuchen reichte es jedenfalls nur für eine unterdurchschnittliche Punktzahl.