In China wird KI eingesetzt, um risikobereite Glücksspieler zu erkennen. Das lohnt sich für die Casinos – ihnen winken deutlich höhere Gewinne.
Einige von Chinas größten Glücksspielhäusern in Macau setzen Künstliche Intelligenz ein, um ihre Gewinne zu maximieren. Die Firmen tracken ihre Kunden mit einem riesigen Netzwerk aus Überwachungskameras, Gesichtserkennung und digital aufgerüsteten Spieltischen.
KIs verarbeiten die gesammelten Daten über das Spielverhalten der Kunden und identifizieren die risikobereiten unter ihnen. Denn Kunden mit hoher Risikobereitschaft lohnen sich für die Casinos: Sie verlieren im Durchschnitt mehr und tragen so zum Profit bei. Laut eines Berichts von Bloomberg verdienen Casinos an risikobereiten Kunden bis zu zehnmal mehr.
Gewinnmaximierung durch Kundenprofile
Bis zu drei Millionen Touristen kommen pro Monat nach Macau. Die chinesische Sonderverwaltungszone an der Südküste wird daher auch das Las Vegas Asiens genannt. Doch das Wachstum der Casinos sei an eine Grenze gekommen und Regulierungen würden Profite minimieren, schreibt Bloomberg.
Casinos der Las Vegas Sands Corp. und MGM Resorts International setzen daher bereits auf die Risikoanalyse durch KIs, um für Casinos profitable Spieler zu identifizieren und bevorzugt im Laden zu halten, zum Beispiel durch eine kostenlose Mahlzeit. Andere Casino-Betreiber befinden sich in Gesprächen mit Anbietern entsprechender Technologie.
Nur Kriminelle fürchten Überwachung?
Überwachung ist nichts Neues in Casinos: Kameras helfen, Schummler zu entdecken und RFID-bestückte Spielchips können bei Diebstahl außerhalb der Casinos ausgeschaltet werden.
"Ich denke, die Kunden erwarten, dass ihre Wetten beobachtet werden. Es geht nur darum, ob der Casino-Betreiber weiß, wie man mit den Daten umgeht", sagt Andrew Lo, Führungskraft der Suncity Group, die unter anderem VIP-Casino-Touren organisiert.
Ein Problem sieht Lo nicht, schließlich sei etwa Gesichtserkennung in China weit verbreitet. "Wenn du Angst davor [Überwachung] hast, dann bist du sehr wahrscheinlich ein Krimineller und die Casinos werden sowieso keine Geschäfte mit dir machen", sagt Lo.
Quelle: Bloomberg