Ein neuer US-Gesetzentwurf zielt darauf ab, den illegalen Export von KI-Chips nach China zu unterbinden. Der demokratische Abgeordnete Bill Foster plant, in den kommenden Wochen ein Gesetz vorzulegen, das vorschreibt, wo sich Chips wie die von Nvidia nach dem Verkauf befinden und ob sie den Exportauflagen entsprechen. Hintergrund sind laut Reuters zahlreiche Hinweise auf groß angelegten Schmuggel dieser Chips, die trotz Verkaufsverbots nach China gelangt sein sollen. Foster betont, dass die nötige Technologie zur Standortverfolgung in vielen Fällen bereits existiert – teils sogar innerhalb der Nvidia-Chips selbst. Auch Google nutzt eine ähnliche Technik zur Überwachung eigener Chips in Rechenzentren. Der Vorschlag findet parteiübergreifend Unterstützung: sowohl Demokraten als auch Republikaner sprechen sich für verpflichtendes Tracking aus. Nvidia äußerte sich bisher nicht. Die US-Handelsbehörde hätte laut Entwurf sechs Monate Zeit, entsprechende Regeln auszuarbeiten.
Themen Hub KI und Gesellschaft
Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie, die uns helfen kann, eine Vielzahl gesellschaftlicher Herausforderungen zu lösen, darunter Klimawandel, Energieversorgung, Gesundheitswesen, Bildung oder Logistik. KI kann ausgewählte Probleme effektiver lösen, indem sie uns bei der Entscheidungsfindung unterstützt, Lösungsansätze automatisiert und damit skaliert oder völlig neue Lösungen entdeckt. Doch der Einsatz von KI birgt auch neue Risiken, etwa bei der Überwachung oder in Fragen gesellschaftlicher Gerechtigkeit.
Was macht unsere Gesellschaft mit KI – und was macht KI aus unserer Gesellschaft? Diese Frage beleuchten wir in der Kategorie KI und Gesellschaft.
Ein US-Richter in San Francisco zweifelt, ob Meta urheberrechtlich geschützte Bücher ohne Erlaubnis zur KI-Entwicklung nutzen darf. In einer Anhörung ging es um das Llama-Modell, das auf Werken wie denen von Sarah Silverman basiert. Meta beruft sich auf "Fair Use", die Kläger sprechen von Urheberrechtsverletzung. Zwar räumt US-Richter Vince Chhabria die Möglichkeit einer transformativen Datennutzung ein - fair sei diese jedoch nicht, da die daraus resultierende Technologie den Markt für die urheberrechtlich geschützten Werke überschwemmen könnte.
Sie haben Unternehmen, die urheberrechtlich geschütztes Material verwenden, um ein Produkt zu schaffen, das in der Lage ist, eine unendliche Anzahl konkurrierender Produkte zu erzeugen. Sie verändern damit den Markt für das Werk dieser Person dramatisch – man könnte sogar sagen, sie vernichten ihn –, und behaupten, dafür nicht einmal eine Lizenz zahlen zu müssen.
Amerikaner sehen die Auswirkungen von KI auf Nachrichten und Journalisten überwiegend negativ, so eine Umfrage des Pew Research Center vom Sommer 2024. Etwa die Hälfte der US-Erwachsenen erwartet, dass KI die Qualität der Nachrichten in den nächsten 20 Jahren verschlechtern wird (50 Prozent), nur 10 Prozent sehen einen positiven Effekt. 59 Prozent befürchten, dass KI zu weniger Arbeitsplätzen für Journalisten führen wird, während nur 5 Prozent mehr Jobs erwarten. 66 Prozent der Befragten sind sehr besorgt über Falschinformationen durch KI. Diese Skepsis teilen Republikaner und Demokraten weitgehend. Amerikaner mit höherer Bildung äußerten sich im Schnitt pessimistischer. Auch KI-Experten sehen laut Pew Research Center negative Folgen für Jobs und Nachrichten.
Rund 300 Angestellte von Google Deepmind in London wollen sich der Gewerkschaft Communication Workers Union (CWU) anschließen. Laut Financial Times wollen sie damit die Entscheidung des Unternehmens anfechten, KI-Technologien an Rüstungskonzerne zu verkaufen und Verbindungen zur israelischen Regierung wie bei Projekt Nimbus zu unterhalten. Auslöser sei auch die Aufhebung eines Versprechens von Google im Februar, keine KI für Waffen oder Überwachung zu entwickeln. Mitarbeiter äußerten Bedenken, ihre Arbeit könne im Gaza-Konflikt eingesetzt werden, so ein beteiligter Ingenieur gegenüber der FT. Fünf Mitarbeiter hätten bereits gekündigt, ein Brief an die Leitung im Mai blieb erfolglos. Laut CWU gehe es den Mitarbeitern um Ethik, nicht um Geld. Sollte die Gewerkschaft anerkannt werden, könnten Gespräche mit der Unternehmensführung oder sogar Streiks folgen.
Chinas Präsident Xi Jinping fordert mehr Eigenständigkeit bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI). Bei einer Sitzung des Politbüros am Freitag betonte Xi, China müsse technologische Innovationen, industrielle Entwicklung und KI-Anwendungen umfassend vorantreiben. Dafür solle das neue nationale System genutzt und politische Unterstützung etwa bei Forschung, Talentausbildung und geistigem Eigentum bereitgestellt werden. Xi rief dazu auf, Grundlagenforschung und Schlüsseltechnologien wie Hochleistungschips und Basissoftware zu stärken. Zudem sollen Gesetze und Regulierungen für KI beschleunigt werden, um Sicherheit und Kontrolle zu gewährleisten.
"Wir müssen die Lücken erkennen und unsere Anstrengungen verdoppeln, um technologische Innovationen, die industrielle Entwicklung und KI-gestützte Anwendungen umfassend voranzutreiben."
Xi Jinping