Themen Hub KI und Gesellschaft
Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie, die uns helfen kann, eine Vielzahl gesellschaftlicher Herausforderungen zu lösen, darunter Klimawandel, Energieversorgung, Gesundheitswesen, Bildung oder Logistik. KI kann ausgewählte Probleme effektiver lösen, indem sie uns bei der Entscheidungsfindung unterstützt, Lösungsansätze automatisiert und damit skaliert oder völlig neue Lösungen entdeckt. Doch der Einsatz von KI birgt auch neue Risiken, etwa bei der Überwachung oder in Fragen gesellschaftlicher Gerechtigkeit.
Was macht unsere Gesellschaft mit KI – und was macht KI aus unserer Gesellschaft? Diese Frage beleuchten wir in der Kategorie KI und Gesellschaft.
Meta wird den Verhaltenskodex der EU-Kommission für sogenannte General-Purpose-AI-Modelle nicht unterzeichnen. Das kündigte Joel Kaplan, Metas Chief Global Affairs Officer, auf LinkedIn an. Der Kodex schaffe rechtliche Unsicherheiten für KI-Entwickler und gehe weit über die Vorgaben des geplanten EU-KI-Gesetzes hinaus. Er könne die Entwicklung fortschrittlicher KI-Modelle in Europa behindern und europäische Firmen ausbremsen.
"Europa ist in Sachen KI auf dem falschen Weg."
Joel Kaplan
OpenAI kündigte vergangene Woche an, den Kodex unterzeichnen zu wollen. Er sei ein praktikabler Rahmen zur Umsetzung des EU-KI-Gesetzes und soll als Grundlage für den Ausbau der eigenen Infrastruktur und Partnerschaften in Europa dienen. Google und Anthropic haben sich bisher nicht geäußert.
Kürzlich forderte eine Reihe von KI-Unternehmen, darunter auch das EU-KI-Start-up Mistral, eine zweijährige Verschiebung des EU-AI-Acts. Die EU-Kommission lehnte das jedoch ab.
Das KI-Start-up Cognition AI übernimmt den Konkurrenten Windsurf. Zuvor hatte Google für 2,4 Milliarden Dollar Teile von Windsurfs Technologie lizenziert und mehrere Führungskräfte abgeworben, was das Start-up als eigenständiges Unternehmen schwächte. Auch OpenAI hatte Interesse gezeigt, kam jedoch nicht zum Zug. Cognition bietet mit „Devin“ einen KI-Assistenten für Softwareentwicklung an. Die Übernahme soll allen Windsurf-Mitarbeitern finanzielle Vorteile bringen: Angestellte mit Aktien erhalten vorzeitige Auszahlungen, andere bekommen anteilige Beteiligungen. Die Übernahme ist Teil des zunehmenden Wettbewerbs großer Tech-Firmen wie OpenAI, Meta und Google um KI-Talente.
Malaysia zwingt Unternehmen zu Genehmigungen für US-Hochleistungschips – auch für KI-Zwischentransporte.
„Malaysia steht fest gegen jeden Versuch, Exportkontrollen zu umgehen oder sich auf illegale Handelsaktivitäten einzulassen, durch Einzelpersonen oder Unternehmen, die bei einem Gesetzesverstoß mit strengen rechtlichen Konsequenzen rechnen müssen“, heißt es in der offiziellen Mitteilung des Handelsministeriums.
Das bedeutet: Selbst wer KI-Chips aus den USA nur durch Malaysia hindurch transportiert – etwa auf dem Weg nach China – benötigt ab sofort eine Handelsgenehmigung. Damit wird Malaysia de facto zum verlängerten Arm der US-Exportkontrollen. Hintergrund sind wachsende Spannungen um den Zugang Chinas zu Hochleistungschips für Künstliche Intelligenz. Die Maßnahme tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft.
Indeed und Glassdoor streichen rund 1.300 Stellen, etwa 6 Prozent der Belegschaft ihrer Muttergesellschaft Recruit Holdings. Laut CEO Hisayuki Idekoba soll der vermehrte Einsatz von KI dabei helfen, Einstellungsprozesse effizienter zu gestalten und manuelle Arbeit zu verringern. Betroffen sind primär Forschung, Entwicklung sowie Teams für Personal und Nachhaltigkeit in den USA, aber auch andere Regionen. Idekoba zufolge wird bereits ein Drittel des neuen Programmcodes von KI geschrieben, bald sollen es 50 Prozent sein.
AI is changing the world, and we must adapt by ensuring our product delivers truly great experiences for job seekers and employers.
Hisayuki Idekoba
Solche Angaben stoßen in der Branche oft auf Skepsis: Zwar gilt KI als hilfreich beim Programmieren, doch reicht ihre Qualität bislang nicht aus, um menschliche Entwickler vollständig zu ersetzen. Kritiker sehen in solchen KI-Begründungen mitunter auch einen Deckmantel für wirtschaftlich motivierte Kündigungen.
Das KI-Startup Butterfly Effect, verantwortlich für den KI-Agenten Manus, hat sein gesamtes Team in China aufgelöst. Es will damit laut The Information geopolitische Risiken im Zusammenhang mit China minimieren. Bereits im Mai verlegten die drei Gründer Red Xiao, Peak Ji und Tao Zhang sowie weitere Führungskräfte ihren Wohnsitz von China nach Singapur. Dort baut Butterfly Effect nun seinen Hauptsitz auf und verstärkt die Rekrutierung in Singapur, den USA und Japan. Parallel wurden Büros in San Mateo und Tokio eröffnet. Bis vergangene Woche beschäftigte das Unternehmen noch mehrere Dutzend Mitarbeitende in China, viele davon haben das Unternehmen inzwischen verlassen. Manus ist als internationales Produkt mit Fokus auf den US-Markt konzipiert – ein Umfeld, in dem chinesische Verbindungen zunehmend als Risiko gelten.