Schafft Künstliche Intelligenz neue Arbeitsplätze - oder sorgt sie für Massenarbeitslosigkeit? Wie können Vorurteile in KI-Systemen verhindert werden? Wie werden die Rechte des Einzelnen gewahrt, wenn Algorithmen den Takt schlagen? Ein US-Ausschuss in Washington soll diese und weitere Fragen klären.
Der Kongressabgeordnete John K. Delaney ruft die Expertenrunde "Future of AI" ins Leben, in der 19 Mitglieder Antworten auf die grundlegenden Fragen zu Künstlicher Intelligenz finden sollen. Die Runde setzt sich zusammen aus Vertretern der Tech-Branche, der Wissenschaft, von Arbeiterorganisationen sowie Bürgerrechtsbewegungen. Die Mitglieder kommen aus allen Teilen des Landes, auch aus solchen, die bislang weniger von technologischen Fortschritten profitieren.
Delaney wirft der US-Politik vor, zu wenig in die Zukunft zu investieren. Er prognostiziert, dass Künstliche Intelligenz mehr Veränderung bewirken kann als frühere technologische Durchbrüche wie die Dampfmaschine, das Telefon oder der Mikrochip: "KI ist eine Innovation, die alle Technologien und Disziplinen überspannt, von der Gesundheit über Verkehr bis hin zu Logistik und mehr."
Insgesamt, so Delaney, glaube er daran, dass sich KI positiv auswirke. Ein von ihm mitgegründeter KI-Ausschuss für Republikaner und Demokraten existiert seit Mai 2017. Die neue Expertenrunde soll die Gespräche vorantreiben.
Delaney wirft grundlegende Fragestellungen auf
Der US-Politiker definiert vier Bereiche, in denen der KI-Ausschuss Klarheit schaffen soll. Die weltweite Vormachtstellung der USA müsse durch mehr Investitionen in Forschung gesichert und Arbeiter auf neu entstehende Berufe vorbereitet werden. KI-Systeme sollen frei von Vorurteilen sein und die Bürgerrechte, die Privatsphäre und die Rechte des Einzelnen müssten geschützt werden.
Er wolle sicherstellen, so Delaney, dass Künstliche Intelligenz gut sei für die Menschen, Unternehmen und die Wirtschaft und dass sie "auf ethische Weise" angewandt wird.
Die Debatte zu einer frühzeitigen Regulierung von Künstlicher Intelligenz läuft seit geraumer Zeit, angestoßen durch drastisch formulierte Forderungen des Tech-Milliardärs Elon Musk, der unkontrollierbare, existenzbedrohende Auswirkungen fürchtet.
Musk widersprachen unter anderem Facebook-Chef Marc Zuckerberg und KI-Forscher. Es sei zu früh, Künstliche Intelligenz zu regulieren, da die Disziplin unscharf sei und Innovationen ausgebremst werden könnten.