OpenAI-Chef Sam Altman nennt weiter nur einen groben Zeitrahmen für GPT-5. Seine Aussagen wirken jedoch erstaunlich vage für ein Modell, das als Meilenstein der KI-Entwicklung gehandelt wird.
In einem Podcast-Interview mit dem ehemaligen OpenAI-Mitarbeiter Andrew Mayne spricht OpenAI-CEO Sam Altman über die Zukunft von ChatGPT, den aktuellen Entwicklungsstand bei AGI – und den bevorstehenden Start von GPT-5.
Auf die Frage nach dem Launch-Zeitpunkt antwortet Altman: "Wahrscheinlich irgendwann diesen Sommer", er wisse aber nicht genau wann.
Trotz der immensen Erwartung rund um GPT-5 bleibt Altman auffällig unkonkret. Stattdessen diskutiert er über die Frage, ob neue Modelle künftig mit klaren Versionsnummern wie "5.1" oder "5.2" versehen werden sollten – oder ob OpenAI wie beim bisherigen Modell "GPT-4o" auf eine laufende Verbesserung ohne erkennbare Sprünge setzen will.
"Wir wissen noch nicht, wie wir das am besten machen", so Altman. Früher sei es einfacher gewesen: "Wir haben ein Modell trainiert, veröffentlicht, dann ein neues großes Modell trainiert, wieder veröffentlicht."
Altman räumt ein, dass sich mit zunehmender Modellkomplexität auch die Benennung und Veröffentlichung schwieriger gestalten. Auch der Unterschied zwischen GPT-4.5 und GPT-5 sei nicht offensichtlich.
"Würde ich merken, dass es GPT-5 ist oder einfach nur denken: wow, das ist ein wirklich gutes GPT-4.5?", fragt Mayne. Altman antwortet: "Nicht unbedingt. Es könnte in beide Richtungen gehen. Man könnte einfach weiter Iterationen von 4.5 machen oder es irgendwann fünf nennen."
Was GPT-5 genau wird, ein neues Modell, eine Art Router, eine Kombination aus beidem, ist derzeit noch unklar. OpenAI sendete dazu in den vergangenen Monaten unterschiedliche Signale. Womöglich wollen OpenAI und Altman den immensen Hype um GPT-5 vorab etwas einfangen.
AGI, Superintelligenz und Werbung in ChatGPT
Die Definition von "Artificial General Intelligence" (AGI) verschiebt sich laut Altman jedes Jahr weiter. Gleichzeitig seien die Modelle bereits so leistungsfähig, dass viele Menschen glaubten, eine AGI schon erreicht zu haben, etwa mit dem neuen o3-Modell; das sei allerdings nicht seine Ansicht.
OpenAI veröffentlichte kürzlich eine offizielle Erklärung, in der es heißt, dass die Entwicklung von "AGI" kein einzelner Heureka-Moment sei, wie früher angenommen, sondern ein laufender Prozess. Microsoft und OpenAI machen die Definition für AGI vertraglich wohl rein am Profit fest. Microsoft-CEO Nadella hält die AGI-Debatte generell für Unsinn.
Für Altman beginnt der Bereich "Superintelligenz", wenn ein System eigenständig neue wissenschaftliche Erkenntnisse gewinnt oder Menschen signifikant bei der Forschung unterstützt. Solche Systeme seien bisher nicht erreicht, aber die Fortschritte seien vielversprechend.
Werbung in ChatGPT sei derzeit nicht geplant, so Altman. Er zeigt sich skeptisch gegenüber einer Monetarisierung durch Anzeigen, insbesondere wenn diese die Ausgabe des Sprachmodells beeinflussen würden. "Das wäre ein Moment, in dem das Vertrauen zerstört würde", so Altman.
Dennoch möchte OpenAI laut Business-Plan ab kommendem Jahr auch an kostenlosen Nutzern Geld verdienen. Wie, das ist noch offen.