Eine neue Studie des Weltwirtschaftsforums zeigt: Während die meisten Unternehmen auf Weiterbildung setzen, plant fast die Hälfte auch Stellenkürzungen durch KI-Automatisierung.
Laut dem "Future of Jobs Report 2025" des Weltwirtschaftsforums (WEF) planen 41 Prozent der weltweit 1000 befragten Unternehmen, Arbeitsplätze abzubauen, wo künstliche Intelligenz menschliche Arbeit ersetzen kann.
Die große Mehrheit der Unternehmen setzt jedoch zunächst auf andere Strategien: 77 Prozent wollen ihre bestehende Belegschaft weiterbilden, um sie fit für die Arbeit mit KI zu machen.
Weiterbildung wird in allen Regionen und auf allen Einkommensstufen als eine der wichtigsten Prioritäten angesehen. In Hocheinkommensländern liegt dieser Anteil mit 87 Prozent vor Ländern mit höherem mittleren Einkommen (84 Prozent) und Ländern mit niedrigerem mittleren Einkommen (82 Prozent).
Als zweithäufigste Strategie nennt die WEF-Studie die Automatisierung von Prozessen und Aufgaben. 73 Prozent der Unternehmen setzen darauf - ein Rückgang gegenüber 80 Prozent im Vorjahr. Auch hier zeigen sich deutliche regionale Unterschiede: In Hocheinkommensländern planen 77 Prozent Automatisierung, in Ländern mit niedrigem mittleren Einkommen nur 57 Prozent.
78 Millionen neue Jobs bis 2030
Die Forscher des WEF prognostizieren bis 2030 die Entstehung von etwa 170 Millionen neuen Arbeitsplätzen durch neue Technologien und Markttrends - das entspricht 14 Prozent der heutigen Gesamtbeschäftigung. Gleichzeitig werden voraussichtlich 92 Millionen bestehender Jobs (8 Prozent) verschwinden. Unter dem Strich ergibt sich ein Beschäftigungswachstum von 78 Millionen Stellen.
70 Prozent der befragten Organisationen planen, neue Mitarbeiter mit zukunftsrelevanten Fähigkeiten einzustellen. 51 Prozent wollen Beschäftigte intern von schrumpfenden in wachsende Bereiche versetzen.
Der Qualifizierungsbedarf ist laut der Studie enorm: Hochgerechnet auf die globale Erwerbsbevölkerung müssten 59 von 100 Beschäftigten bis 2030 weitergebildet werden, um für die sich wandelnden Anforderungen gerüstet zu sein.
Grenzen der Automatisierung
Die KI-Automatisierung stößt laut WEF-Bericht auch an Grenzen: Aufgaben, die körperliche Ausführung, differenzierte Beurteilung oder praktische Anwendung erfordern - etwa Empathie und aktives Zuhören - sollen vorerst in Menschenhand bleiben.
Die Forscher warnen davor, bei der Technologieentwicklung zu stark auf reine Automatisierung zu setzen. Stattdessen empfehlen sie, die Fähigkeiten von Menschen zu erweitern. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass der Anteil menschlicher Arbeit an der wirtschaftlichen Wertschöpfung zu stark sinke.